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Athen wird zu einem Knotenpunkt von Europa Nostra Tagesthema

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Foto (© Griechenland Zeitung / dv): Athen wird zu einem Knotenpunkt von Europa Nostra. Foto (© Griechenland Zeitung / dv): Athen wird zu einem Knotenpunkt von Europa Nostra.

Ende Mai wurde in der griechischen Hauptstadt eine Vereinbarung zwischen der Kommune, der Organisation „Europa Nostra“ sowie der „Griechischen Gesellschaft für Umwelt und Kultur (ELLET)“ zur Gründung eines Europa-Nostra-Zentrums für das kulturelle Erbe („Europa Nostra Heritage Hub“) unterzeichnet.


Unter der Federführung von ELLET soll es mit einem besonderen Augenmerk auf den östlichen Balkan für Projekte in Südosteuropa und im östlichen Mittelmeer zuständig sein. Bereits Anfang Mai war im polnischen Krakau ein entsprechender Knotenpunkt für Mittel- und Nordosteuropa gegründet worden. Europa Nostra ist ein Zusammenschluss von mehr als 400 nicht-staatlichen öffentlichen und privaten Organisationen aus mehr als 40 Ländern. Er gilt als größtes und wichtigstes Netz werk zum Schutz des europäischen Kulturerbes und unterhält enge Beziehungen zur EU, dem Europarat, der UNESCO und weiteren internationalen Gremien. 1963 gegründet hat Europa Nostra seinen Sitz in Den Haag. Aufgabe des neuen Zentrums in Athen wird die Entwicklung und Stärkung der Aktivitäten von Europa Nostra im südöstlichen Europa sein, wobei auch Organisationen der Zivilgesellschaft in den Schutz des europäischen Kulturerbes einbezogen werden sollen. Der Geschäftsführende Präsident von Europa Nostra, Hermann Parzinger, verlieh in einer Botschaft seiner Überzeugung Ausdruck, dass der Athener Knotenpunkt die Schaffung von Synergien zwischen regionalen und internationalen Akteuren sowohl von öffentlicher wie von privater Seite fördern werde. Eine der Hauptaufgaben des Zentrums soll die Beleuchtung jener Rolle sein, die Städten und lokalen Behörden bei der Bewahrung und Unterstützung des kulturellen Erbes zukommt. Mit Blick insbesondere auf bewährte Verfahren in der Förderung des Wohnens in historischen Zentren sollen entsprechende Aktivitäten in anderen europäischen Städten und Regionen der EU untersucht werden. Gerade hierin sieht die Athener Verwaltung einen ganz besonderen Schwerpunkt auch für sich selbst, um bezahl bares Wohnen in der Innenstadt zu ermöglichen und der Abwanderung der Bewohner aus dem Zentrum entgegenzutreten. Verlassene Altbauten sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden und die interkulturelle und soziale Vielfalt der griechischen Kapitale erhalten bleiben. Geplant ist ferner ein „SOS-Programm“ für gefährdetes Kulturerbe, dem die mehr als 50-jährige Erfahrung von ELLET auf diesem Gebiet zugrunde liegen wird. Zudem soll das ELLET-Projekt „Fußwege der Kultur“, das in Griechenland zum Teil uralte Wege von herausragender natürlicher Schönheit und großer historischer Bedeutung wieder begehbar macht, auch auf andere Länder übertragen werden, die im Zuständigkeitsbereich des Athener Knotenpunkts liegen. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

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