Lange schon zieht sich der Konflikt zwischen Griechenland und dem Vereinigten Königreich um den Besitz der Parthenon-Skulpturen hin, die seit mehr als 200 Jahren im British Museum in London ausgestellt sind. Nun scheint doch Bewegung in diese endlose Geschichte zu kommen.
Nach einer UNESCO-Sitzung des Zwischenstaatlichen Komitees zur Förderung der Rückgabe von Kulturgut an seine Herkunftsländer begrüßte man in einem Abschlusskommuniquée, dass sich die griechische Kulturministerin Lina Mendoni und Lord Stephen Parkinson, britischer Staatssekretär für Kunst, in naher Zukunft mit diesem Thema beschäftigen sollen. Athens Kulturministerium hielt in einer eigenen Mitteilung u. a. Folgendes fest:
Die überwiegende Mehrheit der UNESCO Mitgliedstaaten unterstützte den berechtigten Antrag Griechenlands nachdrücklich. Gleichzeitig brachte er seine tiefe Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass die Lösung dieses Problems weiterhin offen ist. Der Ausschuss forderte schließlich beide Seiten auf, ihre Bemühungen um eine Beilegung des Streits zu intensivieren und dabei die historischen, kulturellen, juristischen und ethischen Dimensionen des Problems zu berücksichtigen. Griechenland startete insbesondere in den 1980er Jahren unter Kulturministerin Melina Mercouri die Bemühungen um eine Rückgabe der 2500 Jahre alten Marmorskulpturen, die der britische Lord Elgin um 1800 rechtswidrig von der Akropolis entfernte und kurz danach an das britische Museum verkaufte. Trotz mehrerer Appelle Griechenlands, der Vereinten Nationen und auch des US-Kongresses vertrat die britische Regierung die Ansicht, die Skulpturen rechtmäßig in Übereinstimmung mit den damals gültigen Gesetzen erworben zu haben. (GZ/lz)