Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die an Griechenlands weiterführenden Schulen in Deutsch unterrichtet werden, ist „in die Höhe geschossen“. Diesen Schluss lassen Daten des Bildungsministeriums zu. Im Schuljahr 2020/21 wurden von den 151.304 Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien 68.253 in der Fremdsprache Deutsch unterrichtet. Das entspricht fast 50 Prozent.
Diese Zahlen gab in der vorigen Woche (6.4) die Panhellenische Vereinigung der Deutschlehrer im Hochschulbereich (PEKAGEPE) bekannt. „Es gibt einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen in Richtung deutsche Sprache, während der Bedarf an Lehrern (deutsche Sprache und Literatur) ständig zunimmt“, betont die Vereinigung in einer Pressemitteilung. Im öffentlichen Bildungswesen gab es im vergangenen Schuljahr 1.652 ständige und 626 stellvertretende Lehrkräfte für den deutschen Sprachunterricht. Allerdings sind diese Stellen nicht überall im Land gleichmäßig verteilt. In einigen Regionen, wie zum Beispiel an der Grundschule von Pella, wird der Unterricht nur notdürftig von Vertretungskräften durchgeführt. Sogar im aktuellen Schuljahr gebe es, selbst in städtischen Zentren, immer noch Lücken. Gerade beim Erlernen einer Fremdsprache spielten jedoch Kontinuität und Konstanz eine sehr wichtige Rolle, wie PEKAGEPE betont. Nach Ansicht von PEKAGEPE komme dem Erlernen einer Fremdsprache eine immer wichtigere Rolle zu, und deshalb setze man sich für die Schaffung und Besetzung neuer Stellen ein. „Die Mehrsprachigkeit ist heute ein politisches, wirtschaftliches, kulturelles und soziales Instrument für die Einigung, Einheit und Solidarität der Völker, sie öffnet Grenzen und erleichtert die Kommunikation“, stellt die Vereinigung abschließend fest. Der Fachkräftemangel im Bereich Germanistik macht sich teilweise nicht nur im Schulwesen, sondern auch an der Universität bemerkbar. Das Zusammenlegen von Abteilungen oder ganzen Fakultäten und fehlendes Personal führt dazu, dass bestimmte Studiengänge nur noch in der Landessprache und nicht in der Fremdsprache angeboten werden.
(Griechenland Zeitung / tl)