Der Aphaia-Tempel auf Ägina ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten Griechenlands. Um 500/490 v. Chr. errichtet war er für seine Zeit sehr fortschrittlich konzipiert. In seiner harmonisch ausgewogenen Proportionierung gilt er heute als eines der Meisterwerke der griechischen Architektur.
Überdies sind seine Giebelfiguren, 1813 vom bayrischen Kronprinzen Ludwig erworben und seit 1830 stolzer Besitz der Münchener Glypthotek, wie kaum ein anderes Skulpturenensemble dazu angetan, den Übergang von dem noch eher strengen, spätarchaisch geprägten Stilempfinden des Westgiebels zum bereits spürbar moderneren, im Vergleich beinahe befreit anmutenden, frühklassischen Formengut des Ostgiebels vor Augen zu führen. Jetzt hat der Archäologische Zentralrat seine Zustimmung zur Installation eines neu konzipierten Beleuchtungssystems mit modernsten LED-Scheinwerfern gegeben, um das Bauwerk und seine Umgebung auch bei Dunkelheit in angemessener Weise zu präsentieren. Vorbild sind die entsprechenden Einrichtungen auf der Athener Agora und Akropolis. Mit dem Projekt wird nicht nur der Bedeutung des Denkmals Rechnung getragen, sondern auch einem lang gehegten Wunsch der Bewohner Äginas nachgegeben. (GZjr)