Der Übersetzer, Poet, Maler, Fotograf und Architekt Alexandros Isaris starb am vergangenen Donnerstag (24.2.) mit 81 Jahren in einem Athener Krankenhaus. Für die Vermittlung deutschsprachiger, und vor allem österreichischer Literatur des 20. Jahrhunderts, in Griechenland spielte Isaris eine substantielle Rolle – und das schon seit den 1970er Jahren.
Er übersetzte Werke u. a. von folgenden Schriftstellern ins Griechische: Robert Musil, Peter Handke, Thomas Bernhard, Thomas Mann, Rainer Maria Rilke, Georg Trakl, Gottfried Benn und Max Frisch. Während der Zeit der Militärdiktatur in Hellas (1967-1974) und danach kooperierte er mit der von Hannelore Ochs, einer Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Thessaloniki, herausgegebenen Literaturzeitschrift „Ausblicke“ (1971-1978). In den gratis verteilten Heften fanden regimekritische Autoren eine Zuflucht und konnten Werke deutschsprachige Schriftsteller an der Zensur vorbei publiziert werden. Das Multitalent Isaris wurde 1941 in Serres als Jannis Dimitriadis geboren. Er studierte in den 1960er Jahren in Thessaloniki und Graz Architektur. 1986 vertrat er Griechenland beim Theaterfestival in Mülheim, 1990 besuchte er auf Einladung des Goethe-Instituts kulturelle Stätten in Deutschland; viermal hielt er sich in Österreich als Gast des Österreichischen Schriftstellerverbandes auf. 1997 war er Gründungsmitglied der Thomas Bernhard Gesellschaft. „Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte fünf Leben gelebt“, sagte er einmal über sich selbst. Sein Verlag Oikos Kichli verabschiedete den Künstler mit den Worten: „Wir werden ihn über sein vielschichtiges schöpferisches Werk immer in Erinnerung behalten – seine Gedichte, seine Prosa, seine Gemälde, seine Übersetzungen, seine Fotografien. Er war ein Mensch, der sich der Kunst vollkommen verschrieben hat.“ Zum Tod von Alexandros Isaris kondolierte u. a. Kulturministerin Lina Mendoni. Beigesetzt wird er am Monatg (28.2.) auf dem Ersten Athener Friedhof.(Griechenland Zeitung / rs)