Ein für große Schlagzeilen sorgender Kunst-Diebstahl ist endlich aufgeklärt: Das Werk „Frauenkopf“ von Pablo Picasso kehrt in die griechische Nationalpinakothek zurück. Es war dort am 9. Januar 2012 gestohlen worden. Seither fehlte vom Kunstwerk jede Spur.
Am vergangenen Montag (28.6.) nahmen die Behörden einen 49-jährigen Mann fest. Dieser soll das wertvolle Bild, dessen Marktwert auf 16,5 Millionen Euro veranschlagt wird, nebst zwei anderen Werken aus der Pinakothek gestohlen haben. Komplizen soll der Täter ersten Ermittlungsergebnissen zufolge nicht gehabt haben.
Der Kunstraub hatte damals für großen Medienrummel gesorgt. Der Langfinger soll mehrere Monate die Museumswächter beobachtet haben. Am Tag des Diebstals hatte er absichtlich mehrfach den Alarm ausgelöst, um den Wächter abzulenken. Daraufhin war er durch ein Fenster im Erdgeschoss in das Gebäude eingedrungen. Die drei gestohlenen Werke habe er rein zufällig ausgesucht, sagte er aus: eine Skizze aus dem 17. Jahrhundert habe er bei seiner Flucht beschädigt und sie anschließend entsorgt. Der Täter erklärte, dass es nicht sein Ziel gewesen sei, die Kunstwerke zu verkaufen. Vielmehr sei es seine Absicht gewesen, über Originalwerke zu verfügen. Sichergestellt wurden die gestohlenen Objekte in einem Gebäude in Koropi, östlich von Athen.
Das Gebäude der griechischen Nationalpinakothek.
Picasso hatte den „Frauenkopf“ im Jahr 1939 geschaffen und das Bild ein Jahrzehnt später dem griechischen Volk geschenkt. In einer Widmung gratuliert er den Hellenen zum Widerstand gegen die deutschen Besatzer im zweiten Weltkrieg.
Nach dem Kunstraub wurde das Gebäude umfassend renoviert und mit modernsten Sicherungsmaßnahmen versehen, um ähnliche Vorfälle abzuwenden.
Für das Publikum hatte die Pinakothek erst im vergangenen Mai wieder geöffnet.
Am Dienstag sprach Kulturministerin Lina Mendoni von einem „Tag großer Freude“. Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis gratulierte der griechischen Polizei zur erfolgreichen Lösung des Falls. (Griechenland Zeitung / eh)