Sie waren früher ein klassischer Treffpunkt der Athener – die „Loulodadika“ am Athener Parlament. Die einstmals berühmten Blumenläden im Sockel des alten Schlosses sind inzwischen in die Jahre gekommen, die meisten sind geschlossen worden, und vor rund 15 Jahren war sogar geplant, sie ganz zu schließen. Jetzt soll dort nach dem Willen des Parlaments, des Kulturministeriums und der staatlichen Liegenschaftsgesellschaft ETAD neues Leben einziehen.
Wie das Ministerium mitteilte, sollen die elf Ladengeschäfte an der Ecke der Vassilissis-Sofias-Avenue mit dem Syntagma-Platz renoviert und teilweise neu genutzt werden. Der Zentralrat für neuere Monumente gab seine Zustimmung zu einer entsprechenden Projektstudie. Vier der elf Läden werden auch heute noch von zwei Blumengeschäften genutzt. Sie sollen an den beiden Enden der Ladenreihe weiter bestehen bleiben. In die fünf mittleren Geschäfte sollen ein Buchladen für die Publikationen des Parlaments und ein Geschäft mit Kopien von Altertümern und Büchern der Archäologischen Kasse einziehen. Im Einzelnen sehen die Pläne die Renovierung der Innenräume und die Entfernung von Anbauten, wie den Vordächern im Außenbereich, vor. Die Geschäfte von Parlament und Archäologischer Kasse sollen innen nach Art einer kleinen Passage zusammengelegt werden. Zwischen den Blumengeschäften und diesen Shops wird jeweils ein früherer Laden als überdachter Eingangsbereich gestaltet. Die mit Sandstein verkleidete Sockelzone unter dem Parlament entstand 1932, als der Architekt Emmanouil Lazaridis am Syntagma-Platz das Grabmal des Unbekannten Soldaten baute. Zunächst siedelten sich Blumenstände gegenüber vor dem heutigen Außenministerium an. Wenig später wurde beschlossen, sie im Sockel des Parlaments fest zu etablieren, wofür eigens ein Gesetz erlassen wurde. Der langsame Abstieg begann in den Achtzigerjahren zusammen mit der allgemeinen Entwertung des Athener Zentrums, dem Verschwinden der großen Café-Konditoreien am Syntagma-Platz und anderen Veränderungen der örtlichen Szene. Die fortgesetzten Krawalle und Proteste ab 2010 am Platz taten ein Übriges. (GZak)