Griechenland hat ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe. Fortan zieren die Trockenmauern, gemeint sind Steinmauern ohne Bindemittel, die Liste der Immateriellen Kulturgüter der internationalen Organisation. Das gab ein UNESCO-Komitee Ende November in Mauritius bekannt.
Nicht nur in Griechenland, sondern auch auf Zypern, in Kroatien, Frankreich, Italien, Slowenien, Spanien und in der Schweiz ist die Bauweise der Trockenmauerwerke noch erhalten. Die Bewerbung um die Aufnahme auf die Liste der Immateriellen Kulturgüter war denn auch ein Gemeinschaftsprojekt von den Regierungen der genannten acht Länder sowie privater Förderer aus ganz Europa. Auf der offiziellen Internetseite der UNESCO heißt es dazu: „Trockenmauern haben zahlreiche ganz unterschiedliche Landschaften geformt. Dazu gehört das Wohnen, die Bodenbearbeitung und die Tierhaltung.“ Diese Artefakte würden stets eine besondere Harmonie zwischen Mensch und Natur erschaffen, wird in der Begründung weiter betont.
Auf Griechisch wird die ab sofort geschützte Bauweise auch Xerolithia genannt: eine Zusammensetzung aus den Wörtern „trocken“ und „Stein“. Der Trockenmauerbau prangt nun also von einer Liste, zu der auch das Rembetiko, die Neujahrsfeierlichkeiten in der nordgriechischen Region Kozani, der Anbau von Mastix auf Chios und die Marmorkunst von Tinos gehören.
Übrigens: Das griechische Kulturministerium bemüht sich bereits um zwei weitere Bewerbungen in Sachen UNESCO-Weltkulturerbe. Gemeinsam mit Zypern will man die byzantinischen Gesänge schützen lassen und gemeinsam mit Österreich und Italien die Weidehaltung von Nutztieren. (GZad)