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Griechenland: Ausreiseverbot für früheren Siemens-Vorstand Jung Tagesthema

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Griechenland: Ausreiseverbot für früheren Siemens-Vorstand Jung
Griechenland/Athen. Der frühere Zentralvorstand von Siemens Hellas, Volker Jung (siehe Foto), wurde am Donnerstag in Athen aus der Untersuchungshaft entlassen. Er musste sich dort zu den Vorwürfen der Bestechung und Geldwäsche äußern. Das Gericht würdigte die Kooperationsbereitschaft des 70jährigen Jung, der von 1999 bis 2003 Chef der Siemens Niederlassung in Griechenland war. Er darf das Land vorerst allerdings nicht verlassen.
en. Zudem muss er sich regelmäßig bei der Polizei melden. Eine Kaution musste er nicht hinterlegen. Bei der sechsstündigen Vernehmung am Donnerstag wies der Ex-Manager sämtliche Vorwürfe von sich. Nach Ansicht der Ermittler sollen u.a. Schmiergelder für die Auftragsvergabe an Siemens zur Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes im Jahre 1997 und für die Errichtung des Sicherheitssystems für die Olympischen Sommerspiele 2004 geflossen sein. In griechischen Medien wurde eine Summe von 100 Millionen Euro genannt, die in dunkle Kanäle geflossen sein soll.

Anwälte des Ex-Siemens-Managers Karavelas legten Mandat nieder

In einem weiteren Verfahren in derselben Sache gaben die Anwälte der Familie des ehemaligen Siemens-Managers Christos Karavelas die Niederlegung ihrer Mandate bekannt, weil sie mit der von der Familie verfolgten Verteidigungstaktik nicht einverstanden waren. Karavelas ist auf der Flucht vor der griechischen Justiz, angeblich soll er sich in Deutschland aufhalten. Mitglieder seiner Familie wurden Anfang der Woche wegen des Verdachts auf Mittäterschaft festgenommen. Die Ehefrau sowie eine Tochter von ihm sitzen als Verdächtige der Beihilfe zur Geldwäsche in Untersuchungshaft, zwei weitere Töchter wurden gegen eine Kaution in Millionenhöhe vorläufig – und unter Auflagen – frei gelassen.

Regierungssprecher weist mögliche Verwicklung der Nea Dimokratia in Siemens-Affäre zurück

Griechenland/Athen. Regierungssprecher Evangelos Antonaros äußerte sich am Donnerstag noch einmal zur Bezeichnung „Untersuchungshäftling", die er am Vortag für Georgios Skarpelis, einen weiteren Beschuldigten in der Siemens-Affäre, verwandt hatte. Diese sei unter Umständen nicht völlig präzise gewesen, ändere jedoch nichts an seiner Aussage, dass Skarpelis strafrechtlich verfolgt werde. Antonaros betonte auch nochmals, dass die Siemens-Affäre mit der Regierungszeit der PASOK und mit deren fragwürdigen Entscheidungen verknüpft sei. Zu Aussagen des früheren Siemens-Managers Reinhard Siekaczek, dass beide großen Parteien Bestechungsgelder aus der Schmiergeldkasse des Unternehmens erhalten hätten, sagte Antonaros, es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass die Nea Dimokratie auch nur eine D-Mark erhalten habe. (Griechenland Zeitung / ch; Foto: Eurokinissi)

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