Ende der vorigen Woche waren bereits der frühere Chef der Telekommunikationsgesellschaft OTE, Jorgios Skarpelis, sowie der frühere Generaldirektor von Siemens Hellas, Ilias Jorgiou, in Untersuchungshaft genommen worden. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Michalis Christoforakos hatte sich – wie auch Karavelas – rechtszeitig nach Deutschland absetzen können.
Weitere Untersuchungen
Zur Aufklärung der Siemens-Affäre werden zwei neue
Untersuchungen eingeleitet. Zum einen soll ermittelt werden, wer
dafür verantwortlich ist, dass der Ex-Manager von Siemens Hellas
Christos Karavelas aus Griechenland ausreisen konnte. Der
Aufenthalt des Verdächtigen in der Schmiergeldaffäre ist
gegenwärtig nicht bekannt. Regierungssprecher Evangelos Antonaros
betonte, dass weder die jetzige Regierung, noch die Nea Dimokratia
als Partei etwas zu befürchten habe, da alle beanstandeten Verträge
mit Siemens unter früheren PASOK-Regierungen geschlossen worden
seien. Eine völlig andere Sicht der Dinge hat die Opposition.
PASOK-Sekretär Jannis Ragoussis sagte: „Die verantwortlichen
Minister sind nicht zurückgetreten. Warum übernimmt das nicht der
Premierminister für sie?" In jedem anderen funktionierenden
Rechtsstaat, so Ragoussis, wären die Minister, die die Flucht von
zwei Hauptverdächtigen des Skandals nicht verhindern konnten,
sofort zurückgetreten.
Die zweite Untersuchung soll die verspätete Übergabe eines
Telegramms durch die griechische Botschaft in Montevideo an das
Justizministerium betreffen. Nach Uruguay soll Karavelas Gelder in
Millionenhöhe verschoben haben. Beantragt wurde diese Untersuchung
von Außenministerin Dora Bakoyannis sowie dem Generalsekretär im
Außenministerium Aristides Agathokles. (Text: Griechenland Zeitung
eh/cb; Foto: Eurokinissi)