Griechenland / Athen. Beerdigt wurde am heutigen Montag der frühere
Präsident der Republik Zypern, Tassos Papadopoulos. Von
griechischer Seite waren u. a. Premierminister Kostas Karamanlis,
Außenministerin Dora Bakojanni, der PASOK-Vorsitzende Jorgos
Papandreou und der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei LAOS
Jorgos Karatzaferis anwesend.
nd.
Tassos Papadopoulos war am Freitag, dem 12. Dezember, im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Er führte die Geschicke des griechischen Teils der geteilten Inselrepublik von 2003 bis 2008. In diesem Zeitraum trat Zypern der Europäischen Union (2004) und der Eurozone (2008) bei. Als wichtigster Wendepunkt seiner Laufbahn dürfte wohl seine Aufforderung an das zypriotische Volk im Frühjahr 2005 gelten, den so genannten Annan-Plan zur Wiedervereinigung der Insel abzulehnen. Die Griechisch-Zyprioten folgten seinem Rat und lehnten mit einer überwältigenden Mehrheit von 76 Prozent den von der UNO vorgelegten Plan ab. Papadopoulos wurde daraufhin von der internationalen Gemeinschaft stark kritisiert, insbesondere von den USA und Großbritannien.
Das war nicht das erste Mal, dass sich Papadopoulos gegen einen Verfassungsentwurf für die Insel stellte. Im Jahr 1959, als er 25 Jahre alt war, gehörte er zu den zypriotischen Delegierten, die die damaligen Verträge von Zürich und London zur Schaffung eines unabhängigen Zyperns ablehnten. Er argumentierte damals, dass sie der türkischen Minderheit zu weitgehende Rechte gaben. Papadopoulos, der in London Jura studierte, war zuvor im Unabhängigkeitskampf der Insel gegen die Briten engagiert. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1960 fungierte er für zehn Jahre u. a. als Wirtschafts-, Innen-, Gesundheits-, Arbeits- und Landwirtschaftsminister. Im Jahr 2000 übernahm er die Führung der Demokratischen Partei Zyperns, des ehemaligen Staatspräsidenten Spyros Kyprianou. Anfang des Jahres unterlag Papadopoulos in der Präsidentschaftswahl gegen Dimitris Christofias. Er war mit Fotini-Laurence Leventi verheiratet, die aus einer der reichsten Unternehmerfamilien Zyperns entstammt. Zyperns jetziger Staatspräsident Christofias brachte seine Trauer zum Ausdruck: „Wir haben zusammen für Zypern kooperiert und gekämpft", sagte er. (Griechenland Zeitung / eh / hp)
Tassos Papadopoulos war am Freitag, dem 12. Dezember, im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Er führte die Geschicke des griechischen Teils der geteilten Inselrepublik von 2003 bis 2008. In diesem Zeitraum trat Zypern der Europäischen Union (2004) und der Eurozone (2008) bei. Als wichtigster Wendepunkt seiner Laufbahn dürfte wohl seine Aufforderung an das zypriotische Volk im Frühjahr 2005 gelten, den so genannten Annan-Plan zur Wiedervereinigung der Insel abzulehnen. Die Griechisch-Zyprioten folgten seinem Rat und lehnten mit einer überwältigenden Mehrheit von 76 Prozent den von der UNO vorgelegten Plan ab. Papadopoulos wurde daraufhin von der internationalen Gemeinschaft stark kritisiert, insbesondere von den USA und Großbritannien.
Das war nicht das erste Mal, dass sich Papadopoulos gegen einen Verfassungsentwurf für die Insel stellte. Im Jahr 1959, als er 25 Jahre alt war, gehörte er zu den zypriotischen Delegierten, die die damaligen Verträge von Zürich und London zur Schaffung eines unabhängigen Zyperns ablehnten. Er argumentierte damals, dass sie der türkischen Minderheit zu weitgehende Rechte gaben. Papadopoulos, der in London Jura studierte, war zuvor im Unabhängigkeitskampf der Insel gegen die Briten engagiert. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1960 fungierte er für zehn Jahre u. a. als Wirtschafts-, Innen-, Gesundheits-, Arbeits- und Landwirtschaftsminister. Im Jahr 2000 übernahm er die Führung der Demokratischen Partei Zyperns, des ehemaligen Staatspräsidenten Spyros Kyprianou. Anfang des Jahres unterlag Papadopoulos in der Präsidentschaftswahl gegen Dimitris Christofias. Er war mit Fotini-Laurence Leventi verheiratet, die aus einer der reichsten Unternehmerfamilien Zyperns entstammt. Zyperns jetziger Staatspräsident Christofias brachte seine Trauer zum Ausdruck: „Wir haben zusammen für Zypern kooperiert und gekämpft", sagte er. (Griechenland Zeitung / eh / hp)