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Enthüllungen über die Zwiebel

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Die Zwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit überhaupt. Ursprünglich stammt das Liliengewächs aus Westasien, doch seine Existenz lässt sich im Mittelmeerraum bereits in der Antike nachweisen. In zahlreichen Schriften von Botanikern und Heilkundigen finden sich detaillierte Überlegungen über Gattung, Anbau und Vermehrung, Heilwirkungen und Verwendung der Zwiebel.

Im gemäßigten griechischen Klima ist der Anbau von Zwiebeln fast ganzjährig möglich, denn das Gewächs kommt mit wenig Wasser aus und stellt kaum Ansprüche an den Boden. Die Zwiebel erfüllt gleich zwei Funktionen, nämlich als Gewürz und als Gemüse, und findet so ihren Weg in die meisten griechischen Speisen. Da sind die süßen, frischen Zwiebelringe auf dem täglichen Bauernsalat; die Zwiebel wird in Gemüsetöpfen und als geschmackliche Basis für Saucen verwendet. Auch der Geschmack der wohlbekannten griechischen Hackfleischbällchen (keftédes) ist nicht zuletzt feingehackten, oft pürierten Zwiebeln zu verdanken. Und stifado, ein mit Fleisch zubereitetes griechisches Nationalgericht, ist ohne die reichlich verwendeten Zwiebel nicht denkbar. Der charakteristisch pikante Geschmack, den die Zwiebel den Speisen verleiht, ist auf das ätherische Ӧl Allicin zurückzuführen, das auch in Knoblauch und Lauch enthalten ist. Besagtes Trio gehört der gleichen Gattung der sogenannten Allium-Familie an. Bis zu acht Prozent der Zwiebelsubstanz besteht aus Zucker, ein Gehaltsanteil, der die Lagerungsfähigkeit ermöglicht. Auch enthält die Zwiebel zahlreiche Mineralstoffe und antibakteriell wirkende schwefelhaltige Ӧle – daher der beißende Geruch, der Geschmack und der Einfluss auf unsere Tränendrüsen –, die ein pflanzliches Antibiotikum darstellen. Beim Einkaufen auf dem Bauernmarkt fällt mir auf, dass Griechinnen und Griechen die Zwiebeln ausschließlich en gros einkaufen. Bei den vielen Einsatzmöglichkeiten in der Küche gibt man sich mit drei, vier erst gar nicht ab. Drei, vier schon …, aber Kilos! Da die Zwiebel in der Volksmedizin eine hohe Wertschätzung erfährt, ist es nicht verwunderlich, wenn Hellenen Ihnen bestätigen, dass sie regelmäßig, wenn nicht gar täglich, eine rohe Zwiebel verzehren. Aufgrund seiner Beliebtheit hat das wunderschöne Liliengewächs nur selten die Gelegenheit zum Auswachsen. Daher bekommt man die Zwiebelringe öfters zu Gesicht, den meterhohen Pflanzenstiel mit seiner tennisballgroßen hellvioletten Kugeldolde jedoch nur selten! (Griechenland Zeitung / Linda Graf)

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