Am Wochenende hatte sich auf der Insel Kefalonia ein Unwetter ereignet, das starke Regenfälle mit sich brachte. Es kam zu heftigen Überschwemmungen. Häuser und ladwirtschaftliche Flächen standen unter Wasser. Das Militär musste eingreifen, um Straßen passierbar zu machen; viele Einwohner konnten nur mit Booten zu ihren Häusern. Verletzt wurde niemand.
Für die Insel Kefalonia im Ionischen Meer soll der Notstand ausgerufen werden. Einen entsprechenden Antrag hat der Bürgermeister des Hauptortes der Insel Argostoli, Theofilos Michalatos, gestellt. Hintergrund ist ein schweres Unwetter, das sich am Donnerstag (13.2.) ereignet hat. Verschlimmert wurde die Situation durch ein weiteres Unwetter, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag abermals schwere Regenfälle mit sich brachte.
Unterbringung in Hotels
Insgesamt soll eine Niederschlagsmenge von 70.000 Kubikmetern gefallen sein. Vor allem der Süden des Eilands ist mit Überschwemmungen konfrontiert. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde der Ort Peratata. Viele Häuser und Wohnungen, aber auch Oliven- und Zitrusbäume standen dort unter Wasser. In der Gemeinde um Argostoli wurden Sachschäden an 45 Häusern und Unternehmen gemeldet. Eine landwirtschaftliche Fläche von 30 Hektar wurde überflutet. Viele der Bewohner konnten nur mit Booten zu ihren Häusern zurückkehren; das Schwemmwasser erreichte teilweise eine Höhe von eineinhalb Metern. Augenzeugen berichten, dass dadurch „ganze Seen“ entstanden seien. Den ersten Einschätzungen zufolge dürfte es etwa zwei Monate dauern, ehe das Wasser von der Erde absorbiert werden kann. Personen, deren Häuser und Wohnungen unter Wasser liegen, wurden vorübergehend in lokalen Hotels untergebracht.
Verspätete Katastrophenwarnung
Im Einsatz war u. a. auch das Militär. Soldaten und schwere Technik standen den lokalen Kräften etwa bei der Räumung von Straßen, die durch Geröll- und Erdmassen unpassierbar geworden waren, zur Seite. Zwar empfingen Bewohner im Westen Griechenlands Katastrophenwarnungen auf ihren Handys, doch die Opposition kritisierte, dass dies für die Bewohner von Kefalonia zu spät gewesen sei.
In den Medien verglich Bürgermeister Michalatos das Unwetter mit dem zerstörerischen Sturmtief „Ianos“, das im September 2020 über einen großen Teil Griechenlands gezogen war: Auch Kefalonia war damals betroffen. Die Schäden, die dieser Medicane hinterließ, wurden auf 37 Millionen Euro beziffert; drei Menschen verloren damals ihr Leben.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)