Griechische Medien sprachen von einer „biblischen Katastrophe“: An diesem Wochenende wurden große Teile Griechenlands von einem schweren Unwetter heimgesucht, dem die Meteorologen den Namen „Bora“ verliehen.
Nach dem Unwetter auf Rhodos
Besonders betroffen waren die Inseln Limnos und Rhodos, wo starke Regenfälle zu Überflutungen geführt haben; der Norden von Rhodos wurde mehr oder weniger unter Schlamm und Wasser gesetzt. Auf Limnos kamen zudem zwei Menschen ums Leben. Dort wurde am Samstagnachmittag (30.11.) die Leiche eines 57-jährigen Viehzüchters geborgen, der zuvor vermisst worden war. Der Mann war von starken Wasserströmen mitgerissen worden. Ein weiterer Mann im Alter von 75 Jahren ist verstorben, als er auf Limnos sein Haus von Schlammmassen säubern wollte und dabei stürzte; er zog sich eine tödliche Kopfverletzung zu. Aus Sicherheitsgründen wurde der Verkehr von privaten Fahrzeugen sowohl auf Limnos als auch auf Rhodos bis Montagmittag untersagt.
Überschwemmungen auf Rhodos
Augenzeugen teilten mit, dass viele Straßen zu reißenden Flüssen geworden seien, auch Schlammmassen seien überall gegenwärtig. Ganz ähnlich war die Lage auch auf der Insel Rhodos; dort war vor allem der Norden betroffen. Die Behörden wollen den Notstand ausrufen: Zahlreiche Häuser, Wohnungen, Geschäfte und Straßenabschnitte standen Anfang der Woche noch unter Wasser. Um die Missstände schneller beheben zu können, wurden Rettungskräfte aus Athen auf die Dodekanes-Insel geschickt. Auch dort war der Pkw-Verkehr für 24 Stunden verboten. – Sowohl auf Rhodos, als auch auf Limnos und in anderen Landesteilen fällt am Montag der Schulunterricht komplett aus.
Auf der Nationalstraße zwischen Athen und Thessaloniki
Am Wochenende hatten alle 486 meteorologischen Stationen des Wetterdienstes der Athener Sternwarte Regenfälle gemeldet. Besonders stark waren diese Phänomene außer auf Rhodos und Limnos vor allem auch auf der Chalkidiki, in Pieria, Imathia, Pella und auf Thassos. Vielerorts wurden Schäden durch das Unwetter gemeldet. Zahlreiche Menschen mussten evakuiert werden.
So etwa stand ein Tunnel der Griechischen Eisenbahn im Tempi-Tal unter Wasser; der Zugverkehr zwischen Athen und Thessaloniki musste unterbrochen werden. In Ortschaften in der Nähe Florinas blieben viele Bürger für bis zu 24 Stunden ohne elektrischen Strom und damit teilweise auch ohne Heizung: Dort wüteten starke Schneefälle.
In Thessaloniki nach dem Unwetter
Auch am Montag hat sich die Wetterlage noch nicht beruhigt. Betroffen sind weiterhin viele Landesteile, so etwa Thessalien, die Inseln der Sporaden, die Inseln im Norden als auch im Osten der Ägäis, die Dodekanes-Inseln sowie der Westen und Süden der Peloponnes und die Kykladen. Teilweise werden in der Ägäis stürmische Winde mit einer Stärke von bis zu acht erwartet. Eine leichte Wetterverbesserung zeichnet sich hingegen im Ionischen Meer als auch im Westen und in einigen nördlichen Landesteilen ab. (Griechenland Zeitung / eh)