Zwei Tote und zwei Verletzte, verbrannte Wälder und landwirtschaftliche Nutzfläche, zerstörte Häuser und Infrastruktur: Das ist die traurige Bilanz eines Großbrandes bei Xylokastro auf der Peloponnes, der am Dienstag (1.10.) zum dritten Tag in Folge loderte.
Der Bürgermeister von Xylokastro und Evrostini Vlasis Tsiotos sprach gegenüber der Nachrichtenagentur APE-MPE von einer „tragischen Situation“. Der Zeitung „Efimerida ton Syntakton“ (Zeitung der Redakteure) zufolge seien bereits 4.200 Hektar Land den Flammen zum Opfer gefallen. Mehrere Ortschaften mussten seit Sonntagmorgen, als der Waldbrand ausgebrochen war, evakuiert werden.
In der Nähe von Xylokastro
Am Dienstag waren 406 Feuerwehrleute mit 132 Löschfahrzeugen im Einsatz. Von der Luft aus erhielten sie von Hubschraubern der Feuerwehr und von Löschflugzeugen Unterstützung. Zwei verletzte Feuerwehrleute wurden in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Athen mit Atemproblemen bzw. mit einer Augenverletzung behandelt. Was die beiden Todesopfer betrifft – es handelt sich um Familienväter im Alter von 35 und 40 Jahren – so kritisierten die Hinterbliebenen, dass eine Rettungsaktion viel zu spät eingeleitet worden sei. Die beiden hatten sich auf den Weg gemacht, um die Viehherde eines Freundes zu retten.
Montagnacht musste die Nationalstraße zwischen Athen und Patras auf der Höhe zwischen Lykoporia und Derveni für den Verkehr gesperrt werden. Die Feuerwehr ist an zwei Fronten von insgesamt 32 Kilometern Länge im Einsatz; die Flammen haben inzwischen bereits die Berge des benachbarten Regionalbezirks Achaia erreicht. Zahlreiche Schulen blieben am Montag und Dienstag aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Vassilis Kikilias stattete der Region einen Besuch ab, um sich vor Ort zu informieren.
Rauchwolken
Schnell ausbreiten konnten sich Flammen durch stürmische Winde, die eine Stärke von bis zu 8 erreicht hatten. Dichte Rauchwolken zogen bis nach Korinth, aber auch bis in das weiter entfernte Athen. Am Dienstag schwächten die Winde ab, wodurch die Arbeit der Feuerwehr erleichtert wurde.
Der Brand auf der nordöstlichen Peloponnes ist nicht der einzige in Griechenland. Allein am Montag wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt 51 Wald- und Buschbrände gemeldet. 46 davon konnten noch im Anfangsstadion gelöscht werden. Die beiden größten wurden in der Gegend Marathea in der Argolis als auch in Xyrokampi in Arkadien registriert. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)