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Heftige Waldbrände am Wochenende in vielen Teilen Griechenlands Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am Sonntag (30.6.) in Stamata. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am Sonntag (30.6.) in Stamata.

An diesem Wochenende ist die Feuerwehr in vielen Regionen Griechenlandes im Einsatz gewesen, um Waldbrände zu bekämpfen. Ein Mann starb in Folge eines Brandes an einem Herzinfarkt, mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt. Außerdem brannten Häuser und Wohnungen aus. Ganze Ortschaften mussten aus vorbeugenden Gründen evakuiert werden.

Waldbrände hielten am Wochenende die Feuerwehr und zahlreiche Bürger in Atem. Allein am Sonntag (30.6.) sind in Griechenland mindestens zehn Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Die schlimmsten und gefährlichsten unter diesen ereigneten sich in Stamata und Keratea in Attika, erklärte der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Vassilis Kikilias. In Stamata starb ein 45-Jähriger beim Versuch, den Flammen zu entkommen, an einen Hertzinfarkt. Zwei weitere Personen wurden leicht verletzt. Sowohl in Stamata, das sich im Norden Athens befindet, als auch im östlich gelegenen Küstenort Keratea griffen die Flammen auf Häuser über; es entstanden schwere Schäden.

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Am Sonntag in Keratea

Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz
Begünstigt wurde die Ausbreitung der Flammen durch starke Winde. Im Einsatz gewesen sind allein in Attika insgesamt 288 Feuerwehrleute mit 80 Löschfahrzeugen, 13 Hubschraubern und zwölf Löschflugzeugen sowie zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Obwohl die beiden Feuer bereits Sonntagabend unter Kontrolle gebracht werden konnten, sind in der Nacht über Feuerwehrleute vor Ort geblieben, um mögliche Neuentfachungen an Ort und Stelle zu bekämpfen. In beiden Fällen mussten aus vorbeugenden Gründen mehrere Ortschaften evakuiert werden.
Doch nicht nur Attika wurde von Bränden heimgesucht. Nach 20.30 Uhr hatte sich am Sonntag in der Gegend Agia Marina auf Zakynthos ein Waldbrand in einem schwer zugängigen Gebiet ausgebreitet. Am gleichen Ort hatten Flammen bereits in den Jahren 2007 und 2012 die Landschaft zerstört; eine Aufforstung wird nach jedem dieser Großbrände schwieriger, schätzen Experten ein.

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Bei Stamata

Notwendige Evakuierungen
Kurz vor 20 Uhr wurde zudem ein Waldbrand im mittelgriechischen Distomo gemeldet. Auch dort hatten die Feuerwehrleute nur schwer Zugang zu den Brandherden. Es wurden jedoch keine bewohnten Gegenden von den Flammen bedroht, teilten die Behörden mit.
Für große Beunruhigung sorgte auch ein Feuer bei Ritsona in der Nähe von Euböa. Dort brannte es in einer Fabrik, die recycelbares Material verarbeitet. Durch starke und zum Teil giftige Rauchwolken musste ein in der Nähe liegendes Flüchtlingslager mit 1.300 Personen nach Theben und Malakassa evakuiert werden; das Lager an sich sei jedoch nicht in Gefahr gewesen. Die Bevölkerung vor Ort wurde dazu aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und sich nicht im Freien aufzuhalten.

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Am Sonntag bei Ritsona

In einer Sonntagsbotschaft erklärte Premierminister Kyriakos Mitsotakis, dass „das Schwierigste“ noch bevorstünde. Gemünzt war diese Feststellung auf die Tatsache, dass der Sommer mit zu erwartenden hohen Temperaturen, großer Trockenheit und starken Winden gerade erst begonnen hat.
Das Ministerium für Klimakrise und Zivilschutz will weitere 1,3 Millionen Euro für die Säuberung von Grundstücken in 46 attischen Gemeinden zur Verfügung stellen. Es geht darum, vertrocknete Gräser und sonstige Biomasse, die Brände begünstigen kann, zu beseitigen.
Unterdessen hat es in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch auf der Kykladeninsel Serifos gebrannt. Bürgermeister Konstantinos Revinthis sprach von einer 15 Kilometer breiten Feuerfront im Südwesten der Insel, die erst am Meer gestoppt werden konnte. Beschädigt wurden auch dort Häuser und Wohnungen. Beobachtern zufolge soll etwa ein Viertel der Insel den Flammen zum Opfer gefallen sein. – In Rafina, Thessaloniki, Ioannina, auf Salamina, Thassos und Poros wurden am Wochenende mehrere Personen festgenommen, denen Brandstiftung vorgeworfen wird. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

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