Die griechische Regierung plant den Status von mehr als 300.000 Migranten zu legalisieren, die sich derzeit im Land aufhalten. Dieser Schritt zielt darauf ab, den akuten Arbeitskräftemangel in den Sektoren Landwirtschaft, Tourismus und Baugewerbe einzudämmen.
Das wurde am Dienstag bei einem Treffen der Mitglieder des Regierungsrates für Außenpolitik und Verteidigung unter Führung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis besprochen. Ein Datum zur formellen Realisierung dieses Ziels wurde allerdings noch nicht genannt. Der Minister für Migration und Asyl, Dimitris Kairidis, wies darauf hin, dass man mit dieser Initiative nicht etwa Anreize für illegale Migration schaffen wolle. Vielmehr ginge es auch darum, durch Beschäftigungssteuerung Engpässe auf dem Arbeitsmarkt in den genannten Schlüsselbereichen zu korrigieren.
Die Migrationsströme nach Griechenland haben in letzter Zeit drastisch zugenommen. Vergleicht man den August des Vorjahres mit dem August dieses Jahres, so hat sich die Zahl der illegalen Migranten mehr als verdreifacht: im August 2022 lag die Ankunftszahl bei 1.963; in diesem August bei 6.572.
Aus diesem Grund sollen die zuständigen Behörden die Grenzen weiterhin sorgfältig überwachen. Gleichzeitig gehe es aber auch darum, humane Bedingungen für Asylbewerber zu schaffen, so Kairidis gegenüber der Financial Times.
Besonders betroffen vom Arbeitskräftemangel ist die Landwirtschaft. Kürzlich wurde in Heraklion auf Kreta gewarnt, dass eine beachtliche Menge an Obst nicht abgenommen werde, da die Ernte ohne zusätzliche Arbeitnehmer nicht eingebracht werden könne. Landwirtschaftsminister Lefteris Avgenakis betonte, wie wichtig es sei, die bereits im Land befindlichen Migranten in geordnete Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. Er verwies darauf, dass es bei Programmen für ausländische Arbeitskräfte häufig zu Verzögerungen durch bürokratische Hürden komme. (Griechenland Zeitung / Svea Mauersberger)