Bewohnerinnen und Bewohner auf der Kykladeninsel Paros wollen sich wehren: Sie haben sich zum Widerstand gegen die übermäßige Okkupation von Stränden durch private Tourismusunternehmen formiert und gehen dagegen vor.
Die Aktivistinnen und Aktivisten der sogenannten „Badetuchbewegung“ sind angetreten, die unbehinderte Nutzung von Stränden, die zunehmend von Liegen und Sonnenschirmen besetzt werden, wieder herzustellen. „Bewaffnet“ sind sie mit einem Badetuch, der Badehose oder einem Badeanzug. Bekannt sind sie unter dem Namen „Bürgerbewegung von Paros für frei zugängliche Strände – Save Paros Beaches“. Der Zusammenschluss aus Freiwilligen nutzt geschickt die Macht der sozialen Medien und macht durch symbolträchtige Aktionen auf sich aufmerksam – u. a. tat man das bereits an den Paros-Stränden Santa Maria und Marcello. Dank dieses „Aufstandes“ hat in dieser Woche die Staatsanwaltschaft in Athen eingegriffen und ermittelt gegen die mögliche illegale Nutzung von Stränden.
Markos Kovaios, der Bürgermeister von Paros, räumte im staatlichen Fernsehen ERT ein, dass es Probleme gebe und wies darauf hin, dass die Rechtmäßigkeit eingehalten werden müsse. Es stünden auf der Insel zwar „viele tolle Strände, die kostenlos sind“, zur Verdügung, andererseits würden aber auch „einige Geschäftsleute willkürlich vorgehen“.
Die Badetuchbewegung hat gut recherchiert. Ein Mitglied erzählte gegenüber ERT, dass man alle im Internet öffentlich im System „Diavgeia“ (Transparenz) zugänglichen Verträge zur Strandnutzung geprüft hätte. In einem Fall, so die Anklage, habe ein Unternehmen auf Paros 16 Quadratmeter gemietet und in Wirklichkeit 500 Quadratmeter Strand an sich gerissen. Die Frage der „freien Strände", so der Aktivist, betreffe nicht nur Paros, sondern ganz Griechenland. (Griechenland Zeitung / sm)