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Reptilienreiches Griechenland: Vorsicht, wenn es heißer wird

  • geschrieben von  Jana Petersmeier
Seltenes Foto einer Hornotter auf der Peloponnes (Foto:Horst Schäfer). Seltenes Foto einer Hornotter auf der Peloponnes (Foto:Horst Schäfer).

In Thessaloniki kam es in letzter Zeit vermehrt zu Begegnungen von Mensch und Schlange: Eine junge Frau stirbt beinahe an einem Schlangenbiss; eine 55-Jährige wird im hauseigenen Garten von einer Viper gebissen. Steigende Temperaturen sind der Grund für die Häufung dieser Phänomene.

Die in der makedonischen Metropole aktive Tierschutzorganisation Animal Rescue and Defence Squad gab an, dass sie in der zweiten Maihälfte an drei Tagen in Folge gerufen wurde, um Reptilien aus dem Motorraum von Autos zu entfernen. Alle Vorkommnisse in Nordgriechenland machend deutlich, dass um diese Jahreszeit besondere Vorsicht geboten ist. Das vermehrte Auftauchen von Schlangen hängt natürlich mit den meteorologischen Bedingungen zusammen: „Sobald die Temperaturen steigen, kriechen die Schlangen nach und nach an die Sonne“, sagte der Biologe und Herpetologe Ilias Strachinis gegenüber dem Nachrichtenportal thesstoday.gr. In diesem Jahr würden die Tiere jedoch geballt auftreten.

Heimat für Schlangen

Der Grund: „Auf das kühle Frühjahr folgt derzeit ein abrupter Temperaturanstieg.“ Warm, trocken und mediterran ¬– unter diesen Bedingungen fühlen sich die meisten Reptilien sehr wohl, so der Experte. Es ist daher kaum verwunderlich, dass die wechselwarmen Tiere Griechenland seit jeher zu einem ihrer natürlichen Lebensräume gewählt haben. Hellas zählt mit etwa 62 Reptilien- und Amphibienarten zu den reptilienreichsten Ländern Europas. In diese Kategorie gehören auch 19 Schlangenarten, darunter fünf giftige, die in Griechenland vorkommen: die Kreuzotter, die Levante-Otter, die Berg-Otter, die Hornotter und die Milos-Viper.

Vorsicht ja – Panik nein

Generell ist Schlangen gegenüber Vorsicht geboten, Angst jedoch ist nicht angebracht. Was gilt es zu beachten, wenn jemand von einer giftigen Schlange gebissen wird? Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren; der Höhepunkt der Vergiftung wird erst nach Stunden erreicht; somit bleibt in den meisten Fällen genug Zeit, einen Arzt aufzusuchen; stellen Sie die betroffenen Gliedmaßen ruhig, um die Verbreitung des Giftstoffes zu verzögern; suchen Sie unmittelbar danach einen Arzt auf und lassen Sie sich im besten Fall liegend transportieren.*

Die jüngsten Begegnungen von Mensch und Reptilie endeten alle glimpflich. Eine ernsthafte Gefahr bestand nur für die eingangs erwähnte Herpetologin: Die 39-jährige Expertin für Amphibien und Reptilien wollte an einer Schule in Thessaloniki eine giftige Otter einfangen und wurde dabei gebissen. Die Frau erlitt einen anaphylaktischen Schock und wurde sofort ins Papanikolaou-Krankenhaus eingeliefert. Sie konnte bereits aus der Intensivstation entlassen werden.

*Diese Verhaltensregeln stammen aus dem Buch aus dem Verlag der Griechenland Zeitung „Die Natur Griechenlands – Die auffälligsten Insekten und Reptilien“. Infos und Bestellungen in unserem Shop.

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