Er sei einer der Hauptdarsteller des politischen Lebens Griechenlands und ein Kämpfer für die Demokratie gewesen. Mit diesen Worten verabschiedete sich Ministerpräsident Ioannis Sarmas vom PASOK-Politiker Theodoros Pangalos, der am Mittwoch (31.5.) im Alter von 84 Jahren verstorben ist.
Der frühere Ministerpräsident (2019-2023) Kyriakos Mitsotakis aus den Reihen der Nea Dimokratia (ND) stellte fest, dass die „besten politischen Waffen“ des Sozialisten seine Intelligenz, sein Weltbürgertum, sein Humor und sein Mut gewesen seien.
Aus den Reihen der größten Oppositionspartei des Landes, dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), hieß es, dass der Name Pangalos mit den kritischsten historischen Momenten des Landes verbunden sei. Seiner Familie wurde tiefempfundenes Beileid übermittelt.
Nikos Androulakis, Vorsitzender der sozialistischen PASOK-KinAl, beschrieb den Verstorbenen als eine der führenden Persönlichkeiten der Studentenbewegung der 60er Jahre. Er verwies u. a. darauf, dass Pangalos von 1981 bis 2012 bei sämtlichen Parlamentswahlen im attischen Ort Elefsina (Europäische Kulturhauptstadt 2023) gewählt worden war. Es sei jenes Städtchen, wo er am 17. August 1938 das Licht der Welt erblickt hatte.
Der jetzige Kulturminister, Jorgos Koumentakis, der diesen Posten in der Übergangsregierung im Kabinett Sarmas am 25. Mai übernommen hatte, würdigte den Kampf von Pangalos gegen das Militärregime (1967-1974) und seine analytischen Fähigkeiten. Aus dem Außenministerium wurde seine Arbeit für die Förderung der griechischen Interessen hervorgehoben.
Die beiden ehemaligen PASOK-Ministerpräsidenten Kostas Simitis und Jorgos Papandreou stellten fest, dass Pangalos ein strenger Kritiker der politischen Entwicklungen sowie einer der wichtigsten Kämpfer des Landes gewesen sei.
Pangalos gehörte zu den sogenannten historischen Mitgliedern der PASOK, die seit 1981 den Kurs des Landes – abwechselnd mit der konservativen ND – maßgeblich mitgeprägt haben. Während seiner politischen Laufbahn war er von Oktober 2009 bis Juni 2011 Vizepräsident der griechischen Regierung unter Jorgos Papandreou. Dieses Amt begleitete er erneut im Kabinett unter Loukas Papadimos von November 2011 bis Mai 2012. Zuvor hatte er von 1996 bis 1999 die Führung des Außenministeriums und zwischen April und November 2000 des Kulturministeriums inne. Zudem fungierte er von Juli bis September 1994 als Transportminister.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)