Schon früh morgens klingeln die Telefone in den Immobilienbüros von Thessaloniki. Vor wenigen Tagen wurden die nötigen Punkte für eine Aufnahme an den griechischen Hochschulen bekannt gegeben. Mit diesem Ereignis erklärt Konstantinos Tsaros, Präsident der Vereinigung der Immobilienmakler von Thessaloniki (SMASTH), den jetzt zu beobachtenden Run auf Studentenwohnungen. Die meisten Interessenten seien demnach auf der Suche nach 40 bis 50 Quadratmeter großen Wohnungen nahe den Universitäten.
Vor allem Einzimmerwohnungen oder kleine Studios würden nachgefragt, das studentische Zusammenleben spiele für die Suchenden aktuell keine Rolle, so Tsaros gegenüber der nordgriechischen Zeitung „Voria“. Obwohl die Mietpreise im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht stark gestiegen sind, empfinden viele die Preise als zu hoch. Für eine unmöblierte, renovierte Wohnung zwischen 40 und 50 Quadratmetern in Universitäts-Nähe liegen die Mieten bei 400 bis 500 Euro. Bei möblierten Wohnungen muss man in dieser Kategorie zwischen 50 und 100 Euro auslegen. Keine Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass die Sozialversicherungsanstalt Griechenlands (EFKA) das durchschnittliche Monatsgehalt mit etwa 926 Euro netto angibt. Die hohen Mietpreise veranlassen viele dazu, sich eine Wohnung im Westen der Stadt zu suchen, wo lediglich 300 bis 350 Euro für eine unmöblierte Wohnung derselben Größenordnung zu bezahlen sind. Teurer ist es unterhalb der Egnatia-Straße; im Herzen des historischen Zentrums steigen die Preise auf knapp 600 Euro. Wer Thessaloniki besser kenne, suche dem Experten Tsaros zufolge, auch in den Vierteln Saranda Ekklisies, Toumba oder Triandria nach einer Unterkunft. Und noch einen Trend sieht er: Wegen der drohenden Energiekrise würden sich viele Vermieter wieder der „traditionellen Vermietung“ zuwenden. Hierbei bezahlen nicht die Vermieter die Stromrechnungen, sondern die Mieter begleichen diese direkt bei ihren Versorgern. (GZmf)