Es ist ein Inferno vor den Toren Athens. Mehr als 600 Menschen mussten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (19./20.7.) aus ihren Häusern evakuiert werden. Betroffen waren vor allem die östlichen Vororte Penteli, Gerakas, Anthousa und Pallini.
Aus vorbeugenden Gründen wurden auch ein Kinderkrankenhaus sowie mehrere Altersheime evakuiert. Die entstandenen Rauchwolken waren bis zu 400 Kilometer südlich von Athen deutlich per Satellit zu erkennen.
Erschwert wurden die Löscharbeiten durch außerordentlich starke Winde, die in der Nacht Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern erreichten. Auch die häufig wechselnden Windrichtungen machten der Feuerwehr schwer zu schaffen. Mindestens vier Einsatzkräfte mussten mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt werden.
Am Mittwoch sind 485 Feuerwehrleute mit 120 Löschfahrzeugen im Einsatz. Von der Luft aus erhalten sie Hilfe von acht Löschflugzeugen und drei Hubschraubern. Im Einsatz sind außerdem Feuerwehrleute aus Rumänien, die angesichts der sommerlichen Waldbrandgefahr in Griechenland stationiert wurden.
Behilflich bei den Evakuierungsarbeiten sind außerdem 626 Polizisten. Zeitweise wurden zentrale Verkehrsadern für den Verkehr gesperrt, darunter auch die Athener Ringautobahn Attiki Odos. Mehrere Bürger mussten mit leichten Verletzungen bzw. mit Atemproblemen stationär in Krankenhäuser eingewiesen werden.
Ein 80-jähriger Mann hat sich am Mittwochmorgen das Leben genommen, nachdem sein Haus zum dritten Mal abgebrannt ist; die Region ist in der Vergangenheit bereits öfters von verheerenden Waldbränden heimgesucht worden. (Griechenland Zeitung / eh)