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200 Jahre seit dem Massaker von Chios Tagesthema

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Foto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel): Chios Foto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel): Chios

Wir schreiben das Jahr 1822 – Griechenland befindet sich unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Überall im Land kommt es zu Aufständen gegen das Regime. Am 11. April, vor fast genau 200 Jahren, rückte dann eine Insel in den Fokus des griechischen Freiheitskampfes. Es handelt sich um Chios, eine zu dieser Zeit sehr wohlhabenden Insel. Bekannt und berühmt war sie für das Mastix – ein Harz, das für Lebensmittel, in der Kosmetik sowie im Handwerk genutzt wurde.


Im April 1822 spitzte sich der Konflikt zu und die Ägäis-Insel nahe der kleinasiatischen Küste wurde zu einem leichten Ziel für das Osmanische Reich. Die Armee des Sultans fiel auf der Insel ein und verübte ein Massaker von ungeahntem Ausmaß. Die genaue Zahl der Opfer ist ungewiss, aber Historiker gehen davon aus, dass von den rund 100.000 Chioten 90 Prozent getötet wurden. Tausende wurden versklavt oder von der Insel vertrieben. Internationale Aufmerksamkeit erlangte das Massaker durch das Gemälde „Tote Mutter mit Kind“ von Eugène Delacroix (1798-1863), das diese schrecklichen Gräueltaten der Osmanen thematisierte. Das Kunstwerk des Franzosen löste in ganz Europa eine Welle der Sympathie und Solidarität für den Kampf der Griechinnen und Griechen aus. Fünf Jahre später griffen Russland, Frankreich und Großbritannien ein, um Hellas beizustehen (Schlacht von Navarino, 1827), und 1830 folgte schließlich der Beschluss zur Bildung eines unabhängigen griechischen Königreichs. (Griechenland Zeitung / tl)

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