So vollgeparkt wie in der vergangenen Woche war das Vorfeld des kleinen Gemeindeflughafens auf Griechenlands östlichster Insel noch nie. In der vorigen Woche waren kurz hintereinander zehn deutsche Privatflieger mit ihren einmotorigen Propellermaschinen gelandet, die meisten davon mit einer Cirrus SR-22, dem Porsche unter den Kleinflugzeugen. Dieser Typ verfügt über einen eingebauten Fallschirm, der im Notfall die ganze Maschine sicher zu Boden trägt.
Gestartet waren die Teilnehmer der „Cirrus Rally“ am 30. September von ihren verschiedenen Heimatflughäfen in Deutschland. Man traf sich im slowakischen Bratislava und übernachtete im bulgarischen Sofia. Im epirotischen Ioannina erfolgte die Einreise nach Griechenland. Auf Syros wurden die Flieger zwei Tage lang von der Inselgemeinde betreut, danach ging es vollgetankt in gut 2.500 Metern Höhe mit etwa 300 km/h über die Ägäis und entlang der kleinasiatischen Mittelmeerküste weiter nach Kastellorizo.
Das Programm der Flieger.
Da hatte man kurz vor der Landung in der frühen Mittagszeit noch die drei winderprobten Flaggen Europas, Griechenlands und der Insel an den niedrigen Fahnenmasten gegen fabrikneue Exemplare ausgetauscht und mit dem einzigen Inseltaxi Wasserflaschen und griechische Häppchen zur Begrüßung der insgesamt 24 Rally-Teilnehmer heranbringen lassen. Zimmer für die Deutschen standen im Hotel Megisti an der Hafeneinfahrt es einzigen Inselortes bereit. Problemlos setzen die zehn Maschinen auf der nur 798 Meter langen Landebahn auf und rollten aufs kleine Vorfeld.
Aus den auf der Insel geplanten zwei Übernachtungen wurden dann drei oder vier. Über Nordgriechenland zogen Unwetter auf, die den Rückflug über Ioannina zu riskant werden ließen. Leichten Herzens blieb man angesichts der Inselschönheit länger. Drei Maschinen starteten am Freitag, die anderen sieben folgten am Samstag. Zunächst ging es nach Athen, dann weiter ins slowenische Porto Roz. Am Montag wollte man wieder zu Hause sein.
Die deutschen Flieger beim Abendessen auf Kastellorizo.
Zufrieden mit der Reise zeigten sich alle Piloten. Nur einen Verbesserungsvorschlag äußerten sie: Am Inselflugplatz sollte es auch Flugbenzin geben. Dann könnten auch schlichtere Privatmaschinen mit geringer Reichweite kommen.
(Griechenland Zeitung / Klaus Bötig)