Die Insel Kreta wird seit Montag (27.9.) von heftigen Erdstößen heimgesucht. Ein 62-jähriger Mann, der in einer Dorfkirche bei Arkolochori Überholungsarbeiten durchführte, kam dadurch ums Leben. Zusätzlich sollen mindestens 35 Personen vor allem durch herabstürzende Gebäudetrümmer verletzt worden sein. In der Gemeinde Minoas bei Heraklion wurde der Notstand ausgerufen.
Das schwerste Beben ereignete sich am Montagfrüh und erreichte eine Magnitude von 5,8 auf der Richterskala, es folgten relativ viele stärkere Nachbeben. Am Dienstagmorgen kam es kurz vor acht Uhr zu einer nochmals sehr heftigen Erschütterung der Stärke 5,4. Das Epizentrum lag 22 Kilometer süd- südöstlich von Heraklion.
Mehr als 1.000 Gebäude wurden durch die Beben beschädigt. Die Behörden und Experten rufen die Einwohner der Region dazu auf, auch auf den ersten Blick nur leicht beschädigte Gebäude nicht zu betreten. Bis einschließlich Mittwoch bleiben die Schulen in der Region Heraklion geschlossen, damit Experten die jeweiligen Gebäude inspizieren können.
Die kommunistische KKE stellte fest, dass mindestens 48 Schulgebäude schwerere Sachschäden aufweisen würden. Auf den Schulhöfen sollten ihrer Ansicht nach Wohncontainer aufgestellt werden, in denen gegebenenfalls der Unterricht durchgeführt werden könnte.
Auf öffentlichen Plätzen wurden von der Armee Zelte aufgestellt, die insgesamt bis zu 2.500 Personen aufnehmen können, einberechnet sind auch Schlafplätze in Sporthallen. Ebenfalls in einem Armeezelt wurde ein provisorisches Gesundheitszentrum eingerichtet, das für Notfälle gewappnet ist.
Vor Ort begab sich bereits am Montag Bürgerschutzminister Christos Stylianidis. Noch am Dienstag wird auch Premierminister Kyriakos Mitsotakis auf der Insel erwartet, um die entstandene Situation persönlich in Augenschein zu nehmen. (Griechenland Zeitung / eh)