Muss man bald Eintritt zahlen, wenn man Griechenlands höchsten und bekanntesten Berg, den Olymp, besteigen möchte? Ein von der Opposition an die Öffentlichkeit lanciertes Papier legt dies nahe. Die Verantwortlichen sehen darin eine Verbesserung der Schutzmaßnahmen.
Pläne der Regierung, für den Zugang zum griechischen Götterberg Olymp Eintritt zu verlangen, sind auf wenig Gegenliebe gestoßen. Das Vorhaben wurde ruchbar, als die Kommunistische Partei (KKE) einen Entwurf für einen Ministerbeschluss des Umwelt- und des Finanzministeriums an die Öffentlichkeit durchstach. Er sieht einen Eintrittspreis von 6 Euro pro Person und 12 Euro je Pkw für den Zugang zu Griechenlands größtem und bekanntestem Gebirgsmassiv vor, das als Nationalpark seit 1938 unter Schutz steht und 1981 zum UN-Biosphärenreservat erklärt wurde. Außerdem soll es einen Jahrespass für 40 Euro geben, der die Bewohner des Gebiets 20 Euro kosten wird.
Die KKE rechnete vor, dass eine dreitägige Bergtour nebst Anfahrt mit dem Pkw pro Person rund 30 Euro kosten wird. Es sei weder für einen alternativen Zugang wie eine Busverbindung noch etwa für Vergünstigungen für Erwerbslose, Familien und Studierende gesorgt, monierte die Partei. Außerdem sollen Privatfirmen an den Kontrollen beteiligt werden. Gegen die Pläne sprach sich auch der griechische Bergsteiger- und Kletterverband aus.
Die für die Naturschutzgebiete zuständige Organisation für natürliche Umwelt und Klimawandel (OFYPEKA) entgegnet, dass es sich um ein internes Dokument und einen Vorentwurf für einen Ministerbeschluss handle, der Gegenstand von Beratungen sei. Die Eintrittskarte für ein Naturschutzgebiet sei „einerseits international bewährte Praxis und andererseits ein nützliches Instrument für den Schutz und das effiziente Management unserer einzigartigen Ökosysteme“, stellt die Organisation fest und verweist auf das Beispiel des Nationalparks der kretischen Samaria-Schlucht, wo man seit über 30 Jahren Eintritt zahlt. Neben den Einnahmen, die den Schutzmaßnahmen zugutekämen, könne man so auch die Besucherströme besser kontrollieren und kanalisieren, hieß es außerdem.
Die Tageszeitung „Kathimerini“ berichtete in diesem Zusammenhang, dass vergleichbare Eintrittskarten auch für andere stark besuchte Naturschutzgebiete geplant seien, wie die Strände von Balos und Elafonissi auf Kreta, den Dadia-Forst bei Soufli nahe der Grenze zur Türkei oder den Kerkini-Stausee nordöstlich von Thessaloniki. Ein Beschluss des vergangenen Jahres, für den Meeres-Nationalpark von Alonnissos in den Sporaden 11 Euro pro Person und 67 Euro pro Zehn-Meter-Boot zu verlangen, blieb jedenfalls auf dem Papier, stellte das Blatt fest: Die Reaktionen waren zu heftig. (GZak)