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Rotes Gold aus dem Norden

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Foto (© GZek) Foto (© GZek)

Neulich in einem Athener Gewürzladen in der Evripidou: Der Kunde vor mir erkundigt sich beim Händler über den Preis von Ginseng. Als er diesen erfährt, erwidert er ironisch: „Etwas Teureres führen sie nicht?“ „Doch!“, lautet prompt die Antwort, „der Krokus von Kozani, der kommt auf 3000 bis 4000 Euro das Kilo. Ein Gramm kostet bei uns 3,50 Euro.“ Da staunt der Kunde und ruft dann begeistert: „Ich werde Krokusbauer!“ – „Halt, halt, so einfach ist das Ganze nicht“, erwidert daraufhin der Verkäufer.

Die Pflanze (Crocus Sativus) mit den lila Blüten wird seit dem 17. Jahrhundert in Dörfern Nordgriechenlands im Bezirk Kozani angebaut, bekannt ist sie jedoch bereits seit der Antike. Berühmte Dichter wie Homer bezogen sich in ihren Werken auf sie. Aufgrund ihres hohen Wertes wurde sie in der Vergangenheit häufig als rotes Gold bezeichnet. Aus den rötlichen Stempelfäden des Krokus wird Safran gewonnen, der in vielfältiger Weise als Gewürz, Medizin, Farbstoff und in der Kosmetik Verwendung findet. Dass sein Produkt zu den teuersten Gewürzen der Welt gehört, hängt vor allem mit der aufwendigen Ernte zusammen, die von Hand gemacht wird. Dies muss innerhalb kürzester Zeit geschehen, bevor die Blumen verwelken. Damit ein Kilo Safran zusammenkommt, ist das Pflücken von etwa 150.000 Blumen erforderlich. Die Anbaufläche in Griechenland umfasst etwa 3.000 Hektar, etwa ein Drittel der Krokus-Produktion wird aus biologischer Landwirtschaft gewonnen. Die Auswahl, Ernte und Verarbeitung der Krokusse liegt seit 1971 in Händen der Genossenschaft der Krokusproduzenten von Kozani. Diese wirkte der jahrelangen Ausbeutung durch die Zwischenhändler entgegen und stellte die Rechte der Bauern des Großraums Kozani sicher. Die jährliche Produktion liegt bei etwa ein bis zwei Tonnen. Exportiert wird der Safran bis nach Japan und in die USA, vor allem aber nach Spanien, Italien und Frankreich.

Anna Kassaras

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