Die Anzahl minderjähriger Flüchtlinge, die ohne Eltern oder Vormund nach Griechenland kamen, hat sich 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent erhöht. Das geht aus einem nun veröffentlichten Bericht des griechischen Sekretariats für den Schutz unbegleiteter Minderjähriger hervor.
Ende 2019 waren 5.301 minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung in Hellas registriert. Im Februar dieses Jahres waren es sogar 5.424 Kinder, im August 2020 sank die Zahl auf 4.417.
Daten über die Unterbringung zeigen zudem, dass zwischen November 2019 und August 2020 23 Prozent weniger Flüchtlingskinder ohne Begleitung registriert waren, während die Zahl der in Langzeitunterkünften lebenden Kinder um 30 Prozent anstieg. In Flüchtlingslagern wurden im November des vergangenen Jahres 1.746 Kinder beherbergt, im August 2020 waren es nur noch 830.
Das Sekretariat für den Schutz unbegleiteter Minderjähriger wurde erst im März dieses Jahres gegründet. Zu den aktuellen Hauptaufgaben zählt die Relokalisierung von mehr als 200 Minderjährigen, die sich in polizeilichem Schutzgewahrsam befinden. Außerdem sollen knapp 1.000 Kinder gefunden werden, die als „verloren“ gelten. (Griechenland Zeitung / em)