Nikos Romanos wurde am Donnerstag (11.7) nach sechs Jahren Haft in die Freiheit entlassen. Der heute 26jährige ist im Februar 2013 nach einem Banküberfall im Ort Velvedo bei Kozani verhaftet worden. Die Tat hatte sich bereits 2011 ereignet; dafür erhielt er 11 Jahre Haft. Der ursprüngliche Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe musste fallen gelassen werden. Zudem wurde Romanos wegen einer Reihe von Anschlägen auf Wohnungen von Politikern verurteilt; konkret befand ihn die Justiz für das Deponieren explosiver Materialien für schuldig. Dafür wurde gegen ihn eine Haftstrafe von 18 Jahren verhängt; in zweiter Instanz wurde diese auf 14 Jahre reduziert.
Seine vorzeitige Haftentlassung sei das Ergebnis seiner beispielhaft guten Führung im Gefängnis, so das Urteil des Obersten Gerichtshofes, Areopag. Romanos hat hinter Gitter die Schule beendet und konnte sich einen Platz an einer Athener Universität sichern. Vom Gefängnis aus hatte er sich an Seminaren und Vorlesungen beteiligt; um dieses Recht zu erwirken war er zunächst in einen Hungerstreik getreten.
Nikos Romanos ist Augenzeuge gewesen, als 2008 sein Freund Alexandros Grigoropoulos von einem Polizisten auf offener Straße erschossen wurde. Dieses Ereignis war der Anlass für eine Reihe von Ausschreitungen vor allem in Athen, die wochenlang die Runde durch die Medien in aller Welt gemacht hatten. Nikos und Alexandros sind damals 15 Jahre alt gewesen. Auf Grund dieser Ereignisse hatte sich Romanos radikalisiert. (Griechenland Zeitung / eh)