Auf der Halbinsel Chalkidiki in Nordgriechenland ist der Notstand ausgerufen worden. Durch das Unwetter sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen; darunter zwei Minderjährige. Es handelt sich um Touristen aus Tschechien, Rumänien und Russland. Außerdem sind 108 Verletzte gemeldet worden, ein Fischer wird vermisst.
In der Gegend Nea Plagia ist durch stürmische Winde das Dach einer Taverne auf die Gäste gestürzt; ein achtjähriges Kind und eine Frau aus Rumänien haben dabei ihr Leben verloren. Die starken Winde haben außerdem einen Wohnwagen bei Sozopolis mit sich gerissen, dieser hat sich daraufhin mehrfach überschlagen: Die beiden Insassen aus Tschechien kamen ums Leben. In Nea Potidea hat ein umgestürzter Baum einen 39jährigen Russen und dessen Sohn erschlagen.
Die Behörden suchen noch nach einem 62jährigen Fischer, der gegen 18 Uhr am Mittwoch auf offene See gefahren ist; seither fehlt von ihm jede Spur.
Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis hat noch in der Nacht die Chalkidiki besucht, die von starken Winden, Gewittern und sogar Hagel heimgesucht wurde. Vorangegangen war dem Unwetter eine Hitzewille, die die Temperaturen auf über 40 Grad steigen ließ. Chryssochoidis stellte u. a. fest, dass einige Bürger von den Einsatzkräften aus Trümmern befreit werden mussten. Die verursachten Sachschäden müssten nun evaluiert werden. Er brachte sein Beileid für die Todesopfer des Unwetters sowie Solidarität gegenüber ihren Familien zum Ausdruck. Der Gouverneur Zentralmakedoniens Apostolos Tzitzikostas stellte fest, dass die Chalkidiki in den vergangenen Jahrzehnten keine vergleichbaren Phänomene erlebt habe.
Die Feuerwehr wurde in dieser Nacht in mehr als 600 Fällen gerufen. Im Einsatz sind 140 Feuerwehrmänner- und Frauen mit 44 Fahrzeugen. Durch das Unwetter ist es auch zu Stromausfällen gekommen. Betroffen davon ist vor allem die Kassandra – der erste von drei „Fingern“ der Chalkidiki.
Probleme gab es durch das Unwetter auch in den naheliegenden Regionen Thrakien und Rodopi. (Griechenland Zeitung / eh)