Zwei deutsche Soldaten, die einen Lehrgang bei der NATO absolvierten, wurden am Sonntag bei Chania auf Kreta verhaftet: Sie hatten in der Archäologischen Stätte von Akrotiri die griechische Flagge eingeholt und an ihrer Stelle die deutsche gehisst.
Die beiden 23jährigen wurden vor den Richter gestellt und zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung wegen Verunglimpfung der Symbole des griechischen Staates verurteilt. Sie haben vor dem Gericht ihre Reue für diese Tat zum Ausdruck gebracht. In ihrer Aussage verwiesen sie darauf, dass sie an ihrem freien Tag eine Wanderung unternommen hätten und darüber begeistert gewesen seien, die Bergspitze erreicht zu haben. Weil dies ein Brauch unter Bergsteigern sei, hätten sie deshalb die deutsche Flagge gehisst. Die griechische Fahne hätten sie zudem nicht verunglimpfen wollen; vielmehr hätten sie diese unter einem Stein abgelegt, damit sie nicht vom Wind weggeweht werden könne.
Die Nachricht über diese Tat schlug in Griechenland hohe Wellen. Viele Griechen sahen sich an die deutsche Besatzungszeit in ihrer Heimat in den Jahren 1941 bis 1944 erinnert. In gemeinsamer Erinnerung blieben zahlreiche Kriegsverbrechen, denen Hunderttausende Griechen zum Opfer fielen.
Im griechischen Parlament hat am heutigen Mittwoch (17.4.) eine Debatte über die Forderung der griechischen Seite nach Reparationen sowie die Rückzahlung von Besatzungsanleihen aus dieser Zeit begonnen, die Hitlerdeutschland der griechischen Seite abgepresst hatte. (Griechenland Zeitung/eh)