Sollte es schon bald eine Zugverbindung zwischen Athen und Wien geben? Dem österreich-griechischen Konsortium Rail Cargo Logistics Goldair schwebt zumindest ein derartiger Plan vor.
Das Unternehmen besteht aus der griechischen Goldair und den Österreichische Bundesbahnen (ÖBB). Ziel ist es zunächst, eine Genehmigung zu erhalten, um zwischen Athen und Thessaloniki den Personenverkehr auszubauen. Zum Einsatz gebracht werden soll für diesen Zweck der modernste Hochgeschwindigkeitszug der ÖBB-Flotte, der Railjet (RJ) – es soll sich allerdings zunächst um einen gebrauchten Zug handeln, der bereits zehn Jahre im Einsatz war. Mit diesem könnten Passagiere von Athen bereits in gut drei Stunden nach Thessaloniki düsen; die Strecke von Athen ins mittelgriechische Lamia würde der RJ sogar in zweieinhalb Stunden gewältigen.
Rail Cargo Logistics Goldair ist bereits seit einem Jahr im Güterverkehr auf griechischen Schienen unterwegs. Das Konsortium hat sich auf Strecken in Nordgriechenland sowie auf Verbindungen mit Bulgarien und der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien spezialisiert. Ziel sei es jedoch, Athen mit Zentraleuropa zu verbinden; als geeignetstes Endziel wird Wien genannt. Griechenland ist seit vielen Jahren von einer solchen Verbindung abgeschnitten.
Damit würde die Rail Cargo Logistics Goldair der Trainose, die den Zugverkehr auf dem Netz der Griechischen Bahn (OSE) betreibt Konkurrenz bieten. Trainose wurde zu 100 % an die italienische Ferrovie Dello Stato Italiane verkauft, die sich ebenfalls mit dem Gedanken trägt, zwischen Athen und Thessaloniki Hochgeschwindigkeitszüge verkehren zu lassen. Beobachter meinen, dass dies dem Streckennetz und den angebotenen Dienstleistungen zu Gute kommen dürfte. (Griechenland Zeitung / eh)