Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Stundenkilometern soll eine Bahnfahrt von Athen nach Thessaloniki künftig nur mehr drei Stunden und 20 Minuten dauern. Die Fahrstrecke beträgt immerhin 500 Kilometer. Der dafür vorgesehene Zug trägt den Namen „Silberpfeil“. Der technisch korrekte Begriff für den italienischen Elektrozug heißt „Frecciargento ETR 485“.
Dieses Modell wird bereits in der kommenden Woche in der nordgriechischen Metropole erwartet. Dann sollen die ersten Probefahrten zwischen Thessaloniki und Katerini durchgeführt werden. Der Zug soll während dieser Fahrt jedoch vorerst für lediglich eine Minute eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreichen und dann wieder gedrosselt werden.
Offiziell vorgestellt wird der Silberpfeil am 8. September im Rahmen der 83. Internationalen Messe Thessaloniki.
Anschließend soll der Hochgeschwindigkeitszug jedoch wieder zurück in seine Heimat Italien gebracht werden: Das griechische Bahnnetz ist für den Betrieb mit derartigen Hochgeschwindigkeitszügen noch nicht vollkommen vorbereitet. Vor allem muss noch das Netz in Mittelgriechenland auf Elektrobetrieb umgebaut werden. Konkret handelt es sich um 52 Kilometer zwischen Tithorea, Lianokladi und Domokos. Eine Aufwertung der erwähnten Strecke ist bereits seit 1997 in Planung. Ende 2018 oder spätestens im Frühling des kommenden Jahres soll alles unter Dach und Fach sein, um den italienischen Silberpfeil endgültig willkommen heißen zu können.
Die griechische Bahn „Trainose“ wurde vor etwa einem Jahr an die italienischen Ferrovie dello Stato für 45 Millionen Euro verpachtet. Die Italiener haben sich zudem dazu verpflichtet 500 Millionen Euro in das griechische Eisenbahnnetz zu investieren.
Durch den Betrieb des Silberpfeils will die Ferrovie dello Stato u. a. dem Flugverkehr zwischen Athen und Thessaloniki Konkurrenz machen. Die Züge haben insgesamt neun Wagen und eine Kapazität von 480 Passagieren. Für Italien handelt es sich um keine neue Technologie; der Silberpfeil verkehrt bereits seit 1997 auf italienischen Gleisen. Die Züge wurden jedoch zwischen 2004 und 2009 komplett renoviert. Für ihre Ankunft in Griechenland wurden sie erneut von Grund auf überholt und bilden eine deutliche Aufwertung zum bestehenden Fahrzeugbestand, der seit dem Ende der 80er Jahre in Betrieb ist. Die Aufwertung betrifft sowohl die Bereiche Komfort und Sicherheit als auch die maximal mögliche Geschwindigkeit. (Griechenland Zeitung / eh)