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Griechenlands Familien investieren Milliarden in die Bildung ihrer Kinder Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch (16.5.) in einer Athener Universität. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch (16.5.) in einer Athener Universität.

Die Gesamtausgaben für die Bildung in Griechenland betragen pro Jahr 8,8 Milliarden Euro. Knapp zwei Drittel (62,8 %) sind Ausgaben der öffentlichen Hand. Das entspricht 5,5 Milliarden Euro. Der Rest von 3,3 Mrd. Euro (immerhin mehr als ein Drittel) entfällt auf die Eltern bzw. Familien, die in private Bildungsmaßnahmen investieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für die Entwicklung der Bildungspolitik der Dachgewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft (GSEE). Sie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2015.


Dass die Ausgaben für die private Bildung in Griechenland derart hoch sind, mag zunächst verwundern. Laut Artikel 16 der griechischen Verfassung ist die Bildung „eine Grundaufgabe des Staates“. Und in der Tat: Der Besuch öffentlicher Schulen und Universitäten ist kostenfrei. Auch Schulbücher werden nach wie vor kostenlos verteilt.
Die größten Ausgaben der Familien betreffen private Nachmittagsschulen, die sogenannten „Frontistiria“, wo in aller Regel der morgens in der Schule durchgenommene Lehrstoff noch einmal aufbereitet bzw. durchgepaukt wird. Weitere Kosten fallen für das Erlernen von Fremdsprachen in derartigen „Frontistiria“ an, oft auch für andere Bereiche wie etwa Informatik. Beinhaltet in den privaten Ausgaben für die Bildung ist auch der Lebensunterhalt für Studenten, die fernab ihres Wohnortes studieren, denn öffentliche Stipendien sind mehr oder weniger unbekannt.
Die Gewerkschaftsstudie fand auch heraus, dass die Familien in den Krisenjahren zwischen 2013 und 2015 die Ausgaben für Bücher und Schreibwarten drastisch gesenkt haben: um 35 %. Die Ausgaben für die Frontistiria und Privatlehrer sind im gleichen Zeitraum jedoch um lediglich 1,1 % bzw. 0,7 % nach unten gegangen. – Die seit Jahrzehnten bekannte Tatsache, dass Griechen harte Einbußen hinnehmen, um in die Bildung ihrer Kinder zu investieren, scheint sich damit erneut zu bestätigen.

Elisa Hübel


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