Die Hektik und Empörung auf der Insel Salamina (Salamis) im Saronischen Golf, sowie im angrenzenden Hafen von Piräus, aber auch im südlichen Attika sind groß. Am Sonntag ist aus bisher unbekannter Ursache ein kleineres Tankschiff südwestlich des kleinen Eilands Atalanti gesunken. Dieses befindet sich nur wenige hundert Meter südwestlich des Hafens von Piräus.
Die „Agia Zoni II“ hatte rund 2.500 Tonnen Schweröl (auch bekannt als Masut) transportiert. Durch die Havarie gelangte das Öl ins Meer, wo es die Winde zunächst bis nach Piräus trieben. Ein bisher 1,5 Kilometer langer Küstenabschnitt von Salamis ist von der Situation ebenfalls betroffen. U. a. kommt es zu einer starken Geruchsentwicklung. Es ist die Befürchtung laut geworden, dass auch andere Inseln des Saronischen Golfes von der Ölpest heimgesucht werden könnten. Der Bürgermeister von Glyfada im Süden Athen hat bereits ein Badeverbot für die Strände seiner Gemeinde verhängt. Der Generalsekretär des Handelsschifffahrtsministeriums Dionysis Kalamatianos zeigt sich relativ optimistisch, was die Schadensbegrenzung betrifft. Er erklärte, dass die Ölpest in den nächsten 20 Tagen vollständig unter Kontrolle sei.
In der Öffentlichkeit wird das Thema heiß diskutiert. Die größte Oppositionspartei ND stellte die rhetorische Frage, was passieren würde, wenn sich ein ähnlicher Vorfall etwa im Ionischen Meer oder vor Kreta ereignen würde. In beiden Regionen werden Erdölvorkommen vermutet, nach denen Athen gerne bohren möchte.
Nach wie vor bleibt die Ursache für den Untergang der „Agia Zoni II“ ungeklärt. Die Reederei behauptet, dass sie alle notwendigen Vorkehrungen getroffen habe, um ein solches Szenarium zu vermeiden. Das Schiff, so die Behauptung, sei absolut seetüchtig gewesen. Zudem habe es zum Zeitpunkt des Unglücks vor der Insel Salamis fest vor Anker gelegen. In dieser Region ereignete sich 480 v. Chr. die Seeschlacht von Salamis, die in die Weltgeschichte eingegangen ist. (Griechenland Zeitung/eh)