Am Montag sind in Griechenland 49 neue Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Ein seit vier Tagen tobender Brand auf der Insel Kythira konnte hingegen am Dienstag unter Kontrolle der Feuerwehr gebracht werden. Allerdings ist die Gefahr dort noch nicht vollständig gebannt, unter der Asche existieren noch immer Glutherde. Etwa zehn Prozent der Fläche der Insel, die sich südlich der Peloponnes befindet, wurde Opfer der Flammen. Im Einsatz gewesen sind 116 Feuerwehrmänner mit 38 Löschfahrzeugen sowie 83 Mann ohne Fahrzeuge.
Unterdessen ist zwischen der Regierung und der Oppositionspartei ND ein Disput ausgebrochenen. Letztere wirft dem stellvertretenden Bürgerschutzminister Nikos Toskas vor, nicht genügend Vorbereitungen getroffen zu haben. Außerdem seien sieben Löschflugzeuge zu spät und nur für einen begrenzten Zeitraum angemietet worden. Der Minister weist diesen Vorwurf zurück und spricht von einem „politischen Spiel der ND“. Seit 2001 sei nicht ein einziges Löschflugzeug angeschafft worden. Im Einsatz auf Kythira seien alle in Hellas vorhandenen Löschflugzeuge gewesen. Die liberale „To Potami“ erinnert daran, dass die Flotte der Feuerlöschflugzeuge, über die Griechenland verfügt, zum großen Teil veraltet ist: In den vergangenen zehn Jahren seien aus diesem Grund drei Maschinen vom Typ Canadair abgestürzt.
Per Brief beschwert sich die Feuerwehr-Vereinigung von Epirus über „unnötige Verlegungen“ und „nichtrationale Führung“ der Einsatzkräfte. U. a. erwähnt die Vereinigung in ihrem Protest eine geplante Überfahrt nach Lesbos. Diese wurde jedoch annulliert, als die Mannschaften im Hafen eingetroffen sind; einen Tag später sollten sie dann zur Brandbekämpfung nach Kythira übersetzen. Die Kollegen seien erschöpft, heißt es in der Mitteilung. Dadurch erhöhe sich nicht zuletzt die Verletzungsgefahr.
Unterdessen wurde am Wochenende in Attika ein 24jähriger Mann verhaftet. Vorgeworfen wurde ihm Brandstiftung in mindestens 16 Fällen. Er hat erklärt, die Feuer gelegt zu haben, weil er Gefallen daran finde, anschließend als freiwilliger Helfer der Feuerwehr zur Seite zu stehen. (Griechenland Zeitung/eh)