Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des aus England stammenden Kleinkindes Ben Needham, das vor mehr als einem Vierteljahrhundert auf der Insel Kos spurlos verschwunden ist, musste am Freitag vorzeitig abgebrochen werden. Der Grund: Die britischen Polizeibeamten, die seit Montag ein Grundstück untersuchen, wo der kleine Ben möglicherweise bei Bauarbeiten verschüttet wurde, stießen offenbar auf einen antiken Friedhof. Die Archäologische Behörde der Insel habe sie gebeten, mit dem Graben aufzuhören, wird der Leiter des britischen Teams, John Cousins, in einem lokalen Nachrichtenportal zitiert. Er stütze seine Hoffnungen jetzt auf die Archäologen, die vielleicht sagen könnten, ob das Erdreich im fraglichen Zeitraum an dieser Stelle umgegraben wurde.
Ben Needham war im Juli 1991 im Alter von 21 Monaten aus dem Haus seiner Großeltern auf Kos verschwunden. Die seit Montag laufende Suche der Polizei von South Yorkshire konzentriert sich zum wiederholten Male auf ein Nachbargrundstück, wo zum Zeitpunkt von Bens Verschwinden Erdaushubarbeiten durchgeführt wurden. Die britische Polizei vermutet, dass das Kleinkind damals versehentlich von einem Bagger verschüttet wurde. Die Behörde soll im letzten Winter einen entsprechenden anonymen Hinweis erhalten haben. Demnach soll der inzwischen verstorbene Baggerführer zugegeben haben, er habe das Kind versehentlich getötet und anschließend am Ort begraben.
Der Fall Ben Needham beschäftigt in Großbritannien und in Griechenland immer wieder die Öffentlichkeit. Es handelt sich um die längste Vermisstensuche in der britischen Geschichte. (Griechenland Zeitung / ak)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Donnerstag während der Suche nach sterblichen Überresten des aus England stammenden Kleinkindes Ben Needham auf der Insel Kos.