Um 3 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag wurden mehr als 50 Flüchtlinge aus Syrien, die am Athener Syntagma Platz vor dem Parlament seit November einen Hungerstreik durchgeführt haben, von Einsatzkräften der Polizei in die Ausländerdirektion Attika verbracht.
Dort sollten sie eine einstweilige Unterkunft erhalten. Darunter sind auch Frauen und Kinder. Der seit Wochen anhaltende Protest war im Prinzip bereits am Freitag aufgeweicht worden, als die Stadt Athen den betreffenden Familien mit Kindern menschwürdige Unterkünfte zugesagt hatte. Der Athener Bürgermeister Jorgos Kaminis rief auch andere Gemeinden Attikas dazu auf, Familien aufzunehmen. Die Behörden haben außerdem zugesagt, pro Tag bis zu 10 Asylanträgen zu bearbeiten. Voraussetzung für einen positiven Bescheid ist jedoch, dass die Asylsuchenden Dokumente bei sich haben, womit ihre Herkunft aus einer Kriegsregion bewiesen werden kann. In vielen Fällen betreten Flüchtlinge allerdings ohne Papiere griechisches Territorium; zum Teil werden solche von den jeweiligen Menschenschmugglern, die die Überfahrt über das Meer organisieren, vernichtet oder die Betreffenden erhalten Anweisung, diese Papiere bei einer drohenden Ergreifung durch die Behörden wegzuwerfen.
Wie der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen angibt, hätten seit Anfang 2014 etwa 207.000 Personen eine solche Reise über das Mittelmeer gewagt, um nach Europa zu kommen. Mindestens 3.500 von ihnen kamen dabei zu Tode. In Griechenland leben derzeit etwa 4.000 Flüchtlinge aus Syrien. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)