Ob Mykonos, Kreta oder der Allzeit-Klassiker Santorin: Griechische Urlaubsinseln sind für Paare aus der ganzen Welt auch der perfekte Ort für eine Hochzeit.
Wer sich unter der Sonne Griechenlands das Ja-Wort geben möchte, sollte je nach eigenen Vorstellungen viel Vorbereitungszeit einplanen – und das entsprechende Budget.
Von Patrick Stricker
Caroline Austen kommt aus dem Aufzählen gar nicht mehr heraus. „USA, Südafrika, Australien, die skandinavischen Länder oder England – wegen des Wetters. Wir betreuen Paare aus der ganzen Welt“, erzählt die Hochzeitsplanerin im Gespräch mit der Griechenland Zeitung (GZ). „Manche stammen aus zwei verschiedenen Nationen und wollen auf neutralem Boden heiraten, andere Paare sind kosmopolitisch und haben keine Lust auf den Standard in ihren Heimatländern.“
Für den schönsten Tag im Leben …
Mit ihrer langjährigen Freundin und Geschäftspartnerin Annika Schneider organisiert Austen von ihrem Büro in Rethymno im Norden Kretas aus Hochzeiten auf griechischen Inseln, hauptsächlich eben auf Kreta. Seit 2008 kümmern sich die beiden Vollzeit-Hochzeitsplanerinnen um alles, was für den schönsten Tag im Leben nötig ist: Sie verwalten das vereinbarte Budget, machen Vorschläge für Dienstleister wie Fotografen, DJ, Liveband oder Floristen und schließen die entsprechenden Verträge. Um alles perfekt abzustimmen, sind in der Planungsphase bis zu 1.000 E-Mails pro Paar notwendig. „Ganz wichtig ist, dass die Chemie zwischen Planer und Paar stimmt“, sagt Austen.
Seit ihrem Start vor rund 14 Jahren – damals waren sie und Schneider noch die einzigen Wedding Planner auf Kreta – hat sich der Hochzeitsmarkt in Griechenland stark verändert. Santorin war und ist zwar immer noch das Lieblings-Ziel Nummer eins, mittlerweile hat sich aber auch auf Mykonos eine entsprechende Infrastruktur etabliert. Und: Kreta sei vielleicht kein Geheimtipp mehr, „bietet aber viele Vorteile, die der Kunde erst einmal gar nicht sieht“, wie Austen erklärt. „Die Insel ist mit zwei Flughäfen gut erreichbar und bietet – anders als die Kykladen, wo Hochzeiten im Freien nicht vor April oder Mai möglich sind – eine längere Saison. Geheimtipps wie Sifnos sind zwar schön, lassen sich logistisch aber nicht immer praktisch umsetzen.“
Unterschiedliche Locations zur Auswahl
Wer alleine deshalb beispielsweise auf Kreta heiraten möchte, hat mittlerweile die volle Bandbreite an unterschiedlichen Locations zur Auswahl: Weingüter, alte Gutshäuser im venezianischen Stil, Strandlocations mit Beach Bars und vor allem Villen sowie andere Privathäuser direkt am Meer oder auch im Inselinneren können teils direkt als Unterkunft mitgebucht werden. Für die Trauzeremonie ganz wichtig: „Es muss eigentlich immer der typisch griechische Stil sein“, sagt Austen. „Ein Dorfplatz mit einem großen Olivenbaum, am besten noch mit einer kleinen Kirche, oder einfach eine Dekoration mit vielen Olivenzweigen – das ist ein Trend, der nie endet.“
Organisatorisch ist das Heiraten in Griechenland für Nicht-Helleninnen und -Hellenen einfacher, als man gemeinhin denken mag – vor allem für Paare aus EU-Ländern. Ein Belegbeispiel: Die nötigen Dokumente und Unterlagen gleichen denen, wie sie auch von deutschen Standesämtern gefordert werden und müssen lediglich ins Griechische übersetzt werden. Möglich sind unter anderem freie oder auch „symbolische“ Trauungen sowie standesamtliche oder, für im Ausland lebende Griechinnen und Griechen, orthodoxe Zeremonien. Wer sich in die Hände der Wedding Planner Caroline Austen und Annika Schneider begibt, bezahlt je nach gebuchten Dienstleistungen und bei einer Hochzeitsgesellschaft von 40 bis 50 Gästen im Schnitt rund 25.000 Euro. „Eine Hochzeit hat nur eine Chance“, sagt Austen. „Es ist nur ein Tag – und der muss perfekt sein.“
