Ab ins Dorf – Chorió
Wenn wir in Griechenland ins Dorf (Chorió – das o offen wie in Mord) fahren, bedeutet das nicht nur so viel wie „Wir fahren aufs Land“, sondern oft ist damit das Dorf gemeint, in dem man entweder das väterliche Haus (patrikó spiti) hat(te), oder aber auch zumindest eine Wohnung gekauft oder – in den selteneren Fällen – angemietet hat. Mit dem Begriff Chorió verbindet sich in allen diesen Fällen das Gefühl des Raus aus dem städtischen Verkehrschaos, frische Luft und Bewegungsfreiheit.
Eschrefbey und Michalos Russis
In jenen Tagen spielte sich auf dem Markt von Tripolis ein Schauspiel, ein tragisches Schauspiel ab. Die Arvaniten des Kechaja-Bey verkauften ihre Sklaven: Männer, Frauen und Kinder – so viele eben das siegreiche türkische Heer an griechischem Volk zusammengetrieben hatte, auf seinem Wege von Psathopyrgos nach Tripolis.
M. Karagatsis und sein „Held von Kastropyrgos“
M. Karagatsis ist das Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors. Karagatsis zählt mit seinem – angesichts seiner nur 52 Lebensjahre – bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts.
Der Kotzambassis Michalos Russis und der Griechische Aufstand
Tok – tok – tok ...Dumpf dröhnten die Schläge durch die Nacht. Sie hallten wider in den Gängen der Burg und in den engen Gässchen der Stadt, die steil zum Meer hinabführten, das sich unter einem sternenhellen Himmel in den Süden verlor. Michalos fuhr aus dem Schlaf und lauschte. Nach den harten, rhythmischen Schlägen schien die Stille doppelt unheimlich. Er sah sich um. Das Ölflämmchen vor dem silberbeschlagenen Heiligenbild warf bizarre Schatten auf die Wände des Zimmers. Tok – tok – tok ...Wieder diese Schläge.
Brisóla und Suvlákia
Auch diese beiden Wörter sind, vergleichbar mit Käfftädes und Bifftäki, im Griechischen Fremdwörter, das eine, brisóla (μπριζόλα), kommt von dem venezianischen brisiola, suvlaki (σουβλάκι) geht letztendlich auf das lateinische subula zurück. Die Brisola entspricht dem deutschen (Schweins-)Kotelett, was wir auch mit „Rippenstück“ bezeichnen und, wenn es klein ist, auch mit „Rippchen“.