Königin Amalie und Pastorsgattin Christiane: Zwei Frauen in einer erwachenden Residenzstadt
In der Mitte des 19. Jahrhunderts reisen zwei junge Frauen – die eine aus Deutschland, die andere aus Dänemark – nach Athen. Sie kommen in die Hauptstadt eines Landes, das nach einem langjährigen Befreiungskrieg seinen Weg in Europa erst suchen muss. Die beiden „Immigrantinnen“ haben dasselbe Alter, stammten aber aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.
In der Sommerfrische
Lüth war von einer Art „Umzugswahn“ besessen. Jedes Jahr zwang er seine Familie umzuziehen, angeblich, weil er alle Stadtviertel von Athen kennenlernen wollte, ohne zu bedenken, was dieser ständige Tapetenwechsel für seine Frau bedeutete. „Mein Gott, es ist furchtbar, ständig umziehen zu müssen!“, klagt sie.
Amalia stammte aus Oldenburg
Wussten Sie schon, dass Griechenlands erstes Königspaar der Neuzeit nahe der Nordsee geheiratet hat? – anno 1838. Der Wittelsbacher Otto war König der Griechen geworden und brauchte eine standesgemäße Gattin. Im weitgehend adelsfreien Hellas ist sie nicht zu finden.