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Freitag, 08. April 2016 13:07

Papstbesuch auf Lesbos am 16. April TT

Am Samstag kommender Woche (16. April) wird Papst Franziskus die ostägäische Insel Lesbos besuchen. Den Besuchstermin bestätigte am Donnerstag der Vatikan. Auf Lesbos wird sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäos, dem Erzbischof von Athen und ganz Griechenland, Hieronymos, sowie Ministerpräsident Alexis Tsipras treffen. Gemeinsam werden sie Flüchtlinge im Hotspot der Insel besuchen. Sie wollen damit die Weltöffentlichkeit weiter für das Flüchtlingsproblem sensibilisieren.
Laut Ankündigung des Vatikans folgte der Papst einer Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäos und des griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos. Auch der Ständige Heilige Synod, das oberste Leitungsgremium der Kirche von Griechenland, hatte die Anfrage des Heiligen Stuhls am Dienstag positiv beantwortet. Lesbos untersteht als Kirchenprovinz verwaltungstechnisch Athen, nominell und geistlich aber nach wie vor dem Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul). Das Amt des griechischen Ministerpräsidenten hat ebenfalls bestätigt, dass Tsipras an dem Lesbos-Besuch teilnehmen wird. (Griechenland Zeitung / ak)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt eine Begegnung zwischen dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäos, und Papst Franziskus Ende November 2014 im „Fanar“, dem Amtssitz des Ökumenischen Patriarchen. Die beiden Kirchenoberhäupter führten damals eine gemeinsame Liturgie durch. Die mehr als 1000-jährige Eiszeit zwischen orthodoxem und katholischem Christentum schmilzt in den letzten Jahren zusehends und wandelt sich auf Grund der Bemühungen beider Seiten deutlich zum Besseren. Zum offiziellen Bruch zwischen den beiden Kirchen war es im Jahre 1054 gekommen.

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In einer Protestaktion versuchten ungefähr 40 Flüchtlinge – darunter Frauen und Kinder – am gestrigen Mittwochabend, Zelte auf dem zentralen Athener Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament aufzuschlagen. Nach Medieninformationen wollten sie damit für eine Öffnung der Grenzen nach Mittel- und Westeuropa demonstrieren. Die Flüchtlinge hatten zuvor mit „solidarischen Bürgern“ aus dem linksautonomen Spektrum einen Protestmarsch vom Hafen zur Metrostation von Piräus veranstaltet und waren anschließend mit dem Zug in die Innenstadt gefahren. Auf dem Platz wurden sie bereits von Polizeikräften erwartet, die sie daran hinderten, ihre Zelte aufzustellen. In der Folge zogen sie, von Einheiten der Bereitschaftspolizei begleitet, in Richtung Monastiraki ab, wo die Bahnlinie nach Piräus verläuft.
Spannungen gab es am Mittwochabend auch auf der Insel Chios. Dort tagte der Stadtrat wegen der Flüchtlingsfrage. Der Bürgermeister der Insel, Manolis Vournous, warf der Regierung vor, Absprachen verletzt zu haben. Vor dem Rathaus hatten sich zwei Gruppen von Bürgern versammelt: Auf der einen Seite standen solidarische Bürger, die einen Stopp der Rückführungen von Flüchtlingen und Migranten in die Türkei forderten. Auf der anderen Seite standen Bürger, die forderten, die Flüchtlinge aus der Stadt fortzubringen, die vor einer Woche den Hotspot der Insel verlassen hatten und sich teilweise im Hafen eingerichtet haben. Am frühen Mittwochmorgen war der der Hafen mit einem Zaun in zwei Bereiche unterteilt worden. In einem Teil des Hafens landen die Fähren, während im anderen Bereich 250 der aus dem Hotspot ausgebüchsten Flüchtlinge und Migranten kampieren. Am Dienstag konnten wegen der Hafenbesetzung durch die Flüchtlinge keine Fähren anlegen. Sie waren zum Hafen von Mesta im Süden der Insel und ungefähr 30 Kilometer von der Inselhauptstadt entfernt umgeleitet worden.
Früher am Mittwoch hatten im Hotspot von Moria auf der Insel Lesbos ungefähr 100 Migranten aus Bangladesch und Pakistan einen Sitzprotest gegen ihre drohende Rückführung in die Türkei durchgeführt. Ein Pakistaner kletterte auf eine Strommast und drohte, sich an seinem Schal aufzuhängen. Er wurde von anderen Migranten davon abgebracht. In Moria saßen am Mittwoch 3.097 Flüchtlinge und Migranten. 3.083 von ihnen hatten einen Asylantrag gestellt, um ihre unmittelbare Abschiebung in die Türkei zu verhindern. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: eurokinissi)

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Am Montag wurden die ersten Immigranten von Griechenland aus in die Türkei abgeschoben. Es handelte um 202 Personen; überwiegend Menschen aus Pakistan, aber auch aus Marokko, Algerien, Sri Lanka, Indien und Tunesien. Untergebracht waren sie bisher in  Zentren für die Registrierung und Identifizierung von Flüchtlingen (Hot Spot) auf den Inseln Mytilini (Lesbos) und Chios. Sie hätten sich geweigert, in Griechenland einen Asylantrag zu stellen, hieß es. Zwei der Personen waren Syrer, die aus persönlichen Gründen zurück in die Türkei wollten. Kontrolliert wurde die Rückführung von 120 Mitarbeitern der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen (Frontex). Außerdem waren 700 griechische Polizisten im Einsatz.

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Donnerstag, 10. März 2016 16:23

Camper-Freuden

Erneut haben wir gelesen, dass die Urlaubsbuchungen für die griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos drastisch zurückgegangen sind. Als Grund wird unisono die Flüchtlingssituation in der östlichen Ägäis erwähnt. Mit Schwimmwesten verschmutze Strände werden angeführt und die Konfrontation mit Tausenden von Flüchtlingen und ihrer bedrückenden Situation, evtl. sogar Versorgungsschwierigkeiten. Der Rückzug der Urlauber verstärkt die ohnehin massiven wirtschaftlichen Einbußen der Inselbewohner, der Griechinnen und Griechen insgesamt.

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Reportage von Patrick Schellenberg und Marc Gieriet (aus der SRF-Reihe "Reporter")
2015 wird als Jahr der großen Flüchtlingskatastrophe in die Geschichte Europas eingehen. Eine Million Menschen floh über das Mittelmeer. Und das Drama geht weiter.
"Reporter" verbrachte die ersten Tage des neuen Jahres auf Lesbos und begleitete Schweizer Helferinnen und Helfer. Alleine an der Küste der griechischen Insel Lesbos strandeten 2015 über eine eine halbe Million Flüchtlinge.

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