Erneut haben wir gelesen, dass die Urlaubsbuchungen für die griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos drastisch zurückgegangen sind. Als Grund wird unisono die Flüchtlingssituation in der östlichen Ägäis erwähnt. Mit Schwimmwesten verschmutze Strände werden angeführt und die Konfrontation mit Tausenden von Flüchtlingen und ihrer bedrückenden Situation, evtl. sogar Versorgungsschwierigkeiten. Der Rückzug der Urlauber verstärkt die ohnehin massiven wirtschaftlichen Einbußen der Inselbewohner, der Griechinnen und Griechen insgesamt.
Von Dezember bis Ende Februar waren wir mit unserem Wohnmobil auf Lesbos, Chios und Samos
unterwegs. An verschiedenen Orten haben wir als freiwillige Helfer bei Flüchtlingshilfsorganisationen gearbeitet, haben somit über die Situation auf den Inseln ein konkretes Bild. Die Strände werden permanent gesäubert, die geflüchteten Menschen sind (für uns leider) in überwiegend geschlossenen Hotspots abseits untergebracht, werden mit Bussen zu den Fähranlegern gefahren. „Alles läuft diskret ab, damit niemand belästigt wird“ hörten wir mit Entsetzen.
In dieser Mail wenden wir uns als Camperin&Camper an euch, speziell an Reiselustige mit viel Zeit und Wohnmobil. Schon der interessante Weg ist ein Stück Ziel, die Inseln, die Standplätze laden zum längeren Verweilen ein.
Mit Überzeugung empfehlen wir, diese naturbelassenen, grünen, nicht überlaufenden Inseln mit dem WoMo zu erkunden, so wie wir es neben unserer Arbeit getan haben. Selbst um diese Jahreszeit überwogen die Sonnenstunden bei bis zu 20° C, der Frühling begann. Überall begegnete uns die nach wie vor sprichwörtliche Gastfreundlichkeit der Einheimischen. Viele Tavernen sind auch im Winter geöffnet, die Wirtinnen und Wirte haben Zeit zum Klönen (auch in englischer Sprache).
Wir standen überall frei auf wunderbaren, ruhigen Plätzen, in einsamen Buchten, an Fischerhäfen, in den Bergen, an historischen Städten. Campingplätze sind von Mai bis Oktober geöffnet.
INSEL LESBOS
Molivos / Mythimna
Herrliches Thermalbad auf Lesbos bei Mytilini. Eintritt 3 Euro. Davon hat Lesbos reichlich zu bieten.
Wasser gibt es allerorts, wer Strom braucht, muss eine Steckdose finden, meist helfen da nette Fischer weiter. Im Frühjahr und Sommer erledigen das Solarpanele. Unsere Gasflaschen wurden schon auf dem griechischen Festland trotz Adapter nicht nachgefüllt. Seitdem haben wir eine griechische Leihgasflasche an Bord, die aber nicht in unser Gasfach passt, sondern davor steht und während der Fahrt im Innenraum sicher befestigt wird. Sobald der Verbrauch für Heizung wegfällt, erübrigt sich diese Aktion.
So sieht die Lösung bei uns im Winter aus: Stromkabel von der Werft, Gasflasche nebendran.
INSEL CHIOS
INSEL SAMOS
Anreise:
Von Deutschland aus entweder mit der Fähre nach Patras, von Piräus/Athen Fähre zu einer der Inseln.
Oder:
Fähre bis Igoumenitsa via Thessaloniki nach Kavala.
Fähre Kavala - Lesbos Wohnmobil bis 7.50 Meter und 2 Erwachsene: 223 Euro
Lesbos – Chios: 97 Euro, Chios – Samos: 88 Euro, Chios - Cesme 120 Euro
Alternative für die Rückreise:
Fähre von Chios nach Cesme/Türkei.
Entlag der türkischen Westküste Richtung Nord.
Wer will:
Fähre Yalova - Istanbul (ohne Stadthektik) 55 €
Wer will nimmt die Fähre von Yalova nach Istanbul, direkt ins historische Viertel
(kein Stadtstress, nur 1 1/2 Stunden Fahrt) 55 €
ISTANBUL
Weiter: Nordgriechenland bis Igouminitsa und Fähre.
oder wie wir:
Bulgarien, Rumänien, entlang dem Schwarzen Meer, durch Rumänien, Ungarn, Österreich, Deutschland oder, oder, oder....
Liebe Campingfreundinnen und Campingfreunde!
Etwas Neues zu erkunden, sich dort wohl zu fühlen, sich Zeit gönnen und gleichzeitig der Reiseregion etwas Gutes zu tun - WIE WÄR'S DAMIT?
Wir schicken diese Mail an unseren Reise-Dunstkreis und an Interessierte.
Wenn Ihr's auch tätet, wäre es toll.
Es grüßen Hermann & Ingrid Spieker, 10.3.2016