Die Braut muss freigekauft werden!
Das Griechisch-Deutsche Ding
Heiraten ist in Griechenland nicht immer gut TT
„Und was machst Du zum Jahresende?“ fragte ich Dimitris, bei dem ich jedes Wochenende meine Zeitungen bestelle. „Nichts Besonderes, außer dass ich am 29. Dezember zur Hochzeit eines Freundes nach Trikala fahre.“ Bei mir hat es sofort „Klick“ gemacht. Warum heiratet ein frisch verliebtes Paar zwischen Weihnachten und Neujahr, wo es zu dieser Zeit doch so viele andere Sachen zu erledigen und zu feiern gäbe? Können die nicht warten, bis die ganzen Festtage vorbei sind? – Eben nicht! Der Grund ist 2016, ein Schaltjahr, im Griechischen etos disektos genannt. Das erinnert an eine andere im Griechischen heimische Vorsilbe – nämlich dys, die bei vielen zusammengesetzten Wörtern zum Einsatz kommt und nur Unheil verspricht: dys-tychia (Unglück), dys-foria (Unwohlsein), dys-kolia (Schwierigkeit) usw. Ist es jetzt dieser Gleichklang zwischen dis und dys, der die Griechen so abergläubisch macht, was Schaltjahre betrifft? Oder haben sie ihn von den alten Römern übernommen, für die der Monat Februar jener der Toten war und als unglücksschwanger angesehen wurde?
Griechenlands Bevölkerung geht zurück – Zahl der Ehen steigt
Griechenlands Bevölkerung geht weiter zurück. Im Vergleich zu 2012 zählte das Land im vorigen Jahr (2013) 17.660 Griechen weniger. Das fand die griechische Statistikbehörde ELSTAT heraus. Nicht berücksichtigt wurde bei dieser Erhebung die Immigration. Die Zahlen sind lediglich dadurch bedingt, dass im Vergleich zu den Todesfällen zu wenige Kinder geboren wurden. Seit 2011 ging die Bevölkerung sogar um knapp 40.000 Menschen zurück.
Hier noch einige weitere Zahlen: 2013 sind 94.133 Kinder zur Welt gekommen. Es sind mehr Jungs (48.430) als Mädchen (45.704). Die meisten Kinder (85,98 %) wurden von Griechinnen zur Welt gebracht. Die restlichen 14 % wurden von Ausländerinnen geboren. Die Mütter waren im Schnitt 31,85 Jahre alt. 2012 lag das Durchschnittsalter bei 31,57 Jahren.
Was die Todesfälle betrifft, so sind im vorigen Jahr 111.794 Menschen verstorben; 54.167 von ihnen waren Frauen und 57.627 waren Männer. Das Sterbealter lag im Schnitt bei 75,25 Jahren bei den Männern und bei 80,85 Jahren bei den Frauen.
Angestiegen sind in Griechenland die Hochzeiten. Während 2012 49.710 Ehen geschlossen wurden, lag diese Zahl 2013 bei 51.256. Dabei war die Zahl der „Bünde für das Leben“, die in Standesämtern geschlossen wurden, fast genau so hoch wie jene, die in der Kirche gesegnet wurden. (Griechenland Zeitung / eh, Foto Eurokinissi)