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Flüchtlingshilfe im Großen wie im Kleinen: Am Donnerstag unterzeichnete Finanzminister Euclid Tscalotos einen Ministerbeschluss zur Eröffnung eines Sonderkontos für die Unterstützung der Flüchtlinge bei der griechischen Zentralbank. Am Sonntag wird eine Hilfsorganisation auf dem zentralen Athener Syntagma-Platz Sachspenden für die Flüchtlinge sammeln.
Das Konto der Regierung bei der Bank von Griechenland hat die Nummer 2341164213 und die IBAN GR0901000230000002341164213. Spenden können natürliche und juristische Personen, die nicht direkt oder indirekt Gelder aus dem Staatshaushalt beziehen. Die Mittel sollen in verschiedene staatliche Projekte und Aktionen der Flüchtlingshilfe fließen. Verwaltet wird das Konto von einem fünfköpfigen Gremium unter Parlamentspräsident Nikos Voutsis. Die Kontoführung untersteht Wirtschaftsstaatssekretär Alexis Charitsis.
Wem das eine Nummer zu groß oder zu anonym ist, der kann am Sonntag auf dem Syntagma-Platz mit Sachspenden Not lindern helfen. Zwischen 10 und 20 Uhr sammelt das Netzwerk für soziale Solidarität Ausrüstungsgegenstände wie Schlafsäcke, Einwegbesteck, Kleidung und Kinderwagen, haltbare Lebensmittel von Flaschenwasser über Milchpulver bis Tomatenmark und Essig, Körperpflegeartikel wie Shampoo, Zahnbürsten und Windeln, Schulsachen sowie Medikamente. Eine genaue Liste findet man (auf Griechisch) auf der Facebook-Seite der Organisation https://www.facebook.com/groups/dka.athens. Bei einer vergleichbaren Aktion Anfang März hatten mehr als 10.000 Athener gespendet.
Allerdings sollte man es vermeiden, mit dem Auto zu kommen, weil ebenfalls am Sonntag die 23. Athener Fahrradtour stattfindet und viele Hauptstraßen im Zentrum von 7 bis mindestens 13 Uhr gesperrt sein werden. (Griechenland Zeitung / ak)


Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Donnerstag im Flüchtlingscamp in Koutsochero, etwa 14 Kilometer westlich der mittelgriechischen Stadt Larissa.

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Donnerstag, 14. April 2016 16:54

Europamagazin

Themen:

Griechenland: Hilfsaktion für Griechen in existenzieller Not
Libyen: Hunderttausende Flüchtlinge auf dem Sprung nach Europa?

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Die griechische Polizei hat am Dienstag etwa 15 Personen an der Grenze zwischen Griechenland und der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (Uno-Kurzbezeichnung: FYROM) festgenommen. Es sollen mutmaßliche Anstifter sein, die Unruhen unter den dort befindlichen Flüchtlingen geschürt hätten. Konkret handelt es sich überwiegend um europäische Staatsbürger u. a. aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Portugal, Tschechien und Griechenland. Sie wurden inzwischen alle wieder freigelassen. Ein junger Deutscher wurde wegen Waffenbesitzes verhaftet: Er soll ein Messer bei sich getragen haben. In Idomeni  halten sich etwa 12.000 Immigranten und asylberechtigte Flüchtlinge auf. Die griechischen Behörden gehen davon aus, dass etwa 700 unter ihnen dazu bereit seien, sich an Unruhen bzw. Randale zu beteiligen. Am Sonntag hatte die Polizei der FYROM Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschosse gegen Immigranten eingesetzt, die versuchten, den Grenzzaun niederzureißen. Mehrere Personen wurden dabei verletzt, darunter auch Kinder. Seit den Krawallen am Sonntag haben sich zahlreiche Familien dazu entschlossen, das provisorische Camp in Idomeni zu verlassen. Sie werden mit Bussen zu den für sie vom Staat vorgesehenen Unterkünften in Nordgriechenland gebracht. Auch im Hafen von Piräus bei Athen werden immer mehr Immigranten und Flüchtlinge evakuiert. Dort hatten sich zuletzt 5.000 Menschen unter völlig unzureichenden hygienischen Bedingungen aufgehalten.
Die griechischen Behörden und die Europäische Kommission bemühen sich derzeit vor allem darum, die geplanten Umsiedlungen von Asylberechtigten – vor allem aus Syrien – in andere europäische Staaten zu beschleunigen. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag und zeigt Flüchtlinge im Hafen von Piräus.

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Die Lebensbedingungen für die rund 6.000 Flüchtlinge, die sich im ehemaligen Flughafen „Elliniko“ und dessen Umfeld, im Süden von Athen aufhalten, verschärfen sich. Die griechische Presse spricht bereits von einem „neuen Idomeni“. Der Bürgermeister der Gemeinde Elliniko sowie die Vorsitzende des Unternehmens „Elliniko A.E.“, die für die Verwaltung der Anlage verantwortlich ist, sprechen bereits von „tragischen Umständen“. Die Temperaturen in den Innenräumen der Ankunfts- und Abflughalle würden permanent an die 40 Grad Celsius erreichen.

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Zu den jüngsten Vorfällen in Idomeni an der Grenze zur Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM) erhielt die Griechenland Zeitung folgende Pressemitteilung der Ärzte Ohne Grenzen (MSF), die an dieser Stelle veröffentlicht wird. Aus dem Text geht u. a. hervor, dass MSF zwei weitere mobile Teams in Idomeni eingesetzt hat, um die „wachsende Zahl der Menschen im Lager zu versorgen“.

Idomeni/Zürich, 11. April 2016 – Nach dem gestrigen Einsatz von Gewalt an der griechisch-mazedonischen Grenze haben medizinische Teams von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) hunderte Personen behandelt, darunter auch rund 40 Menschen, die durch Gummigeschosse verletzt wurden. Mindestens zehn Personen berichteten den Teams der Hilfsorganisation, dass sie von mazedonischen Polizisten geschlagen worden seien.
Die Lage war Sonntag früh sehr angespannt, als im Lager Tränengas, Gummigeschosse und Blengranaten eingesetzt wurden, um die Menschenmenge aufzulösen. Die Teams von MSF behandelten 300 Menschen, darunter 200 Personen mit Atembeschwerden durch Tränengas.

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