Angesichts des am Montagabend stattfindenden EU-Gipfeltreffens, bei dem über die seit Monaten schwelende Griechenland-Problematik entschieden werden soll, finden bzw. fanden in diesen Tagen mehrere Kundgebungen statt. Die Motivationen sind unterschiedlich: „Für den Euro“, „Gegen den Euro“ und „Für harte Verhandlungen“.

Bluff oder bitterer Ernst? Niemand kann erkennen, mit welchem Kalkül immer mehr Regierungsmitglieder und Abgeordnete die Rückkehr zur Drachme als eine reale und aussichtsreiche Alternative propagieren – für den Fall, dass die laufenden Verhandlungen zur Fortsetzung des europäischen Rettungsschirms für Griechenland endgültig scheitern sollten.

Am Montag findet in Brüssel ein EU-Gipfeltreffen zur Griechenland-Thematik statt. Spätestens dann müsse eine Lösung für die griechischen Schuldenkrise gefunden werden, heißt es im Vorfeld. Anlass für das Treffen ist das gescheiterte Treffen der Eurogruppe am Donnerstag in Luxemburg.

Maybrit Illner: Geduld am Ende - Großer Knall um Griechenland?

Die Zeit wird immer knapper, der Ton immer rauer, die Stimmung aggressiver, seit am Sonntag Gespräche der Gläubiger mit Vertretern der Athener Regierung ohne Ergebnis endeten. Der Geduldsfaden der Verantwortlichen in Brüssel und Berlin - er wird täglich dünner.

Am Dienstag hat der Ministerrat unter Vorsitz von Ministerpräsident Alexis Tsipras getagt, um über die Ergebnisse des Treffens der Eurogruppe, das am Montag stattfand, zu beraten. Ein Referendum oder gar vorverlegte Parlamentswahlen wurden während der Sitzung ausgeschlossen. Man zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Einigung mit den internationalen Geldgebern kommen werde.