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Manolis Glezos ist Kommunist. Und Volksheld. Vor 75 Jahren hat er die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunter gerissen, wenige Tage, nachdem die Wehrmacht in Athen einmarschiert war. "Dafür haben sie uns in Abwesenheit zum Tode verurteilt", erinnert sich der 93-Jährige. Für die Griechen wurde er damals zum Volkshelden. Seine Forderungen blieben trotzdem jahrzehntelang unbeachtet: Wiedergutmachung. Weder in Deutschland noch in Griechenland interessierte sich jemand für die Reparationsfrage. Doch das hat sich geändert. In der aktuellen Schuldenmisere fragt nicht nur das Syriza-Mitglied Glezos: Wer schuldet hier eigentlich wem etwas?

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Über die Griechenland-Krise wurde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland offenbar nur mangelhaft berichtet. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie der Universität Würzburg, die in der vorigen Woche von der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung veröffentlicht wurde. „Das Gebot einer fairen und unabhängigen Berichterstattung und die Verpflichtung zu Überparteilichkeit wurden nur teilweise erfüllt“, sagte Kim Otto, Professor für Wirtschaftsjournalismus. Er hatte gemeinsam mit anderen Kollegen vier Sendungen aus ARD und ZDF aus dem Jahr 2015 untersucht, in denen es um die griechische Staatsschuldenkrise ging: Es handelt sich um die Formate „Tagesschau“, „heute“, „Brennpunkt“ und „ZDF spezial“, welche zu den meistgesehenen Sendungen zählen.

Professor Otto kritisierte, dass nicht nur das Gebot der Neutralität missachtet wurde, indem die Fernsehjournalisten Nachricht und Meinung nicht klar voneinander getrennt hätten. Auch sei die griechische Seite in den Berichten zu wenig zu Wort gekommen, sodass die politischen Vorhaben der SYRIZA-Regierung kaum Gehör fanden. „Welche Reformvorschläge hierfür eingefordert und gemacht wurden, wurde kaum thematisiert“, sagte Otto. Vielmehr hätten sich die Fernsehjournalisten auf den Grexit als Szenario für den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone fixiert.

ARD-Chefredakteur Rainald Becker reagierte auf die Studie und kritisierte die Medienwissenschaftler für ihr Vorgehen: „Die Methodik der Studie ist insgesamt leider pauschalisierend, nicht sachgerecht und wenig hilfreich.“ Er verteidigte die ARD-Berichterstattung als „sehr ausführlich, analytisch und journalistisch ausgewogen“. (Griechenland Zeitung / mk)

Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in Griechenland, vermutlich ist hier ein griechisches Fernsehteam im Einsatz.

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Freitag, 09. September 2016 17:18

Die Reformer sind mit sich zufrieden

 

Führende konservative Politiker Europas kamen am Donnerstag zu einer Diskussionsrunde in Athen zusammen. Dabei ging es um den politischen Weg aus der Eurokrise. Die Sparpolitik wurde dabei von allen Gästen als Erfolg gefeiert. „Wir haben die Rezession überwunden“, sagte Harris Georgiades, der amtierende Finanzminister Zyperns.

Das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Griechenland hatte zum Austausch über die möglichen politischen Maßnahmen zu beraten, die Griechenland aus der Krise führen können. Diese sollten in der Diskussion gesammelt werden, indem die geladenen Politiker aus Europa von ihren Erfahrungen berichten. Als Gäste angereist waren der zyprische Finanzminister Harris Georgiades, der österreichische Altkanzler Wolfgang Schüssel, die frühere Finanzministerin Portugals Maria Luis Albuquerque sowie der Abgeordnete des Deutschen Bundestages Heribert Hirte. Eröffnet wurde die Diskussionsrunde mit einem Grußwort von Kostas Mitsotakis, dem griechischen Oppositionsführer und Vorsitzenden der konservativen Nea Dimokratia (ND).
Altkanzler Wolfgang Schüssel hob besonders hervor, dass die Konservativen Europas Mitsotakis bei der nächsten Parlamentswahl in Griechenland unterstützen werden: „Wir vertrauen ihnen viel mehr als Anderen, die heute Repräsentanten Griechenlands sind.“

Den ganzen Artikel lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Griechenland Zeitung. Diese ist digital ab kommenden Dienstag und gedruckt ab kommenden Mittwoch erhältlich.

Markus Kowalski

Unser Foto zeigt die Teilnehmer der Diskussionsrunde im Saal der Industrie- und Handelskammer Athen (Foto: Markus Kowalski). 

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Manolis Glezos ist Kommunist. Und Volksheld. Vor 75 Jahren hat er die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunter gerissen, wenige Tage, nachdem die Wehrmacht in Athen einmarschiert war.

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Deutschland will sich stärker für das Wachstum der griechischen Wirtschaft engagieren. Das in etwa könnte die Botschaft des Besuches des Stellvertreters der deutschen Bundeskanzlerin Sigmar Gabriel sein, der am Donnerstag und Freitag Athen einen offiziellen Besuch abstattet. Begleitet wird er von Vertretern aus 40 Unternehmen. Einige dieser Firmen sind bereits in Griechenland aktiv, wollen sich aber noch stärker engagieren. Im Mittelpunkt stehen Investitionen im Energiebereich. Vor allem erneuerbare Energiequellen sind vom besonderen Interesse für die deutsche Seite. So könnte die Versorgung zahlreicher griechischer Inseln mit Energie potentielle Investoren auch im Bereich der Stromspeicherung motivieren. Mehr als die Hälfte der Inseln produziert die benötigte Elektrizität durch Generatoren, die mit Diesel betrieben werden, zum Teil sogar mit dem zähflüssigen Erdöl-Destillationsrückstand Masut, was der Umwelt besonders schadet.

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