Die im Erdreich verborgene Knolle setzt sich aus einzelnen großen, länglich-eiförmigen Zwiebelschuppen zusammen, die so dicht aneinander stehen, dass sie sich durch den gegenseitigen Druck kantig formen. Jede einzelne Zehe ist von einer zähfesten, silberweißen Zwiebelhaut umhüllt; auch ist die ganze zusammengesetzte Knolle von mehreren Lagen dieser Haut umschlossen.
Heimat und Verbreitung:
Knoblauch kommt aus Innerasien und gelangte vor ungefähr 5.000 Jahren über Vorderasien und Ägypten nach Europa, wo er heute fast überall gezogen wird. Besonders bedeutende Vorkommen gibt es in Südeuropa, den Balkanländern, in Deutschland, Ägypten, China, Taiwan und in den USA.
Anbau und Gewinnung:
Knoblauch wird in großen Mengen auf Feldern angebaut, doch hat wohl jeder Garten ein Beet für den häuslichen Bedarf mit Knoblauch besetzt. Man kann die Pflanze entweder aus den von der Blüte gebildeten Brutzwiebeln ziehen, die im 1. Jahr dann zehenlose Steckzwiebeln hervorbringt, oder man nimmt die einzelnen Zehen ausgewählter Knollen für den Besatz.
Nach der Ernte werden die Knoblauchpflanzen gewöhnlich noch auf dem Feld getrocknet und danach mit den daran verbliebenen dürren Stängeln und Blättern zu den bekannten Zöpfen zusammengeflochten. Aus den frischen Knollen kann man durch Entwässern dehydrierte Trockenprodukte für die industrielle Weiterverarbeitung gewinnen: Knoblauch-Granulat, Knoblauch-Flocken, Knoblauch-Pulver. Zusammen mit Kochsalz gemischt wird letzteres zum Knoblauch-Salz.
Das Gewürz und seine Verwendung: Entweder liebt man den Knoblauch oder man liebt ihn nicht. Grund für diese strenge Teilung in Knoblauch-Freunde und Knoblauch-Feinde ist sein scharfer Geschmack und der auffallende, charakteristische Geruch, der nach dem Genuss von Knoblauch noch sehr lange und intensiv erhalten bleibt.
Vor allem in Südeuropa wird Knoblauch gerne gegessen. Er eignet sich gut zum Würzen vieler Fleischgerichte (insbesondere Hammelfleisch), Salate Soßen und Gemüse sowie für die Wurstwarenherstellung. Für letztere ist die stark antimikrobielle Wirkung des Knoblauch-Bestandteils Allicin von Vorteil.
Auch in der deutschen Küche wird der Gebrauch von Knoblauch immer selbstverständlicher. Außer seiner geschmacklichen Wirkung in den Speisen hat Knoblauch noch medizinisch große Bedeutung. Wirkstoffe aus den Knollen werden vielseitig eingesetzt insbesondere für die Blutdrucksenkung zur Linderung bronchialer Leiden.
Geschichtliches:
Der Knoblauch, von Pythagoras "König der Gewürze" genannt, wurde schon im antiken Ägypten in großen Mengen angebaut baut und exportiert. Von den Römern wurde er schließlich in Europa als wichtige Gewürz und als bedeutende Heilpflanze weiter verbreitet.