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Griechenland: Projekt für den ehemaligen Athener Flughafen Hellenikon

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Gleich mit mehreren lokalen Wahrzeichen soll ein neues Wohn-, Geschäfts- und Vergnügungsviertel auf dem ehemaligen Athener Flughafengelände nach den Vorstellungen der potenziellen Investoren aufwarten. Zugleich soll es den Tourismus in der Stadt nachhaltig stärken.Nur ein Investor war es schließlich, der sich um die Privatisierung des früheren Athener Flughafens Hellenikon bewarb. Obwohl es sich – selbst nach den Maßstäben des krisengebeutelten Griechenlands – um ein Filetgrundstück von internationalem Rang handelt, sprangen zwei weitere Bewerber ab, bevor die Ausschreibungsfrist verstrichen war. Unter anderem wurden Unklarheiten in den Ausschreibungsunterlagen moniert.
reibungsunterlagen moniert. Und so blieb nur die griechische Lambda Development, die 100 Prozent der Aktien an dem Flughafenareal erwerben und mit Geldern aus China, Abu Dhabi und anderen Ländern eine Stadt in der Stadt schaffen will. Es bleibt abzuwarten, ob das unterbreitete Angebot von der Privatisierungsbehörde TAIPED angenommen wird.
Die Tageszeitung „Kathimerini“ veröffentlichte am Sonntag Details des Projekts. Demnach soll auf dem Gelände mindestens ein Wolkenkratzer gebaut werden, der eine Vielzahl von Funktionen wie Hotel, Kongresszentrum und Einkaufszentrum aufnehmen soll. Auch ein Kasino wünschten sich die Investoren, so der Chef von Lamda Development, Odysseas Athanassiou, laut „Kathimerini“. Dieses soll ebenfalls Teil eines Multifunktionskomplexes werden – mit Kongresszentrum, Hotel und anderen Einrichtungen. Insgesamt vier Fünf-Sterne-Hotels seien geplant. Daneben soll der örtliche Jachthafen rundum erneuert und erweitert werden. Ziel der Investoren sei ein Resort von internationalem Rang nach dem Vorbild des „Marina Bay Sands“ in Singapur, so Athanassiou. Dieses habe dem südostasiatischen Stadtstaat einen Zuwachs von 25 Prozent im Tourismus beschert.
Zur Attraktivität des Standorts Hellenikon soll auch ein neues Aquarium beitragen. Und zwar eines, das mindestens so groß ist wie das im Einkaufszentrum „The Dubai Mall“, heißt es. Dieses erstreckt sich über drei Etagen und hat unter anderem einen gläsernen Unterwassertunnel. 33.000 Meerestiere tummeln sich in den über die Geschosse gehenden Becken in Dubai. Bisher hat Athen noch kein Aquarium, trotz der Nähe zum Meer. Im Investmentplan für Hellenikon ist auch ein ozeanographisches Zentrum vorgesehen.

Ein Park so groß wie der Tiergarten


Wichtiger als solche Attraktionen ist für den Ballungsraum Athen sicherlich der auf dem Gelände nach wie vor geplante Park. Man erinnere sich: Seit der Schließung des Flughafens im Jahr 2001 sollte das 600-Hektar-Areal in einen Park umgewandelt werden. Und während anfangs noch heftig gestritten wurde, ob dort überhaupt etwas gebaut werden darf, sind die Ansprüche im Zuge der Finanzkrise und der Notwendigkeit, Investoren anzulocken, deutlich bescheidener geworden. Rund ein Drittel, nämlich ungefähr 200 Hektar, soll der Park noch haben. Das ist immerhin noch ungefähr die Fläche des Berliner Tiergartens und mehr als der Hyde Park in London, aber deutlich weniger als der Central Park in New York und der Englische Garten in München. Lamda geht laut „Kathimerini“ von 100.000 Bäumen und an die zwei Millionen Sträuchern aus, die dort gepflanzt werden müssen. Drei Millionen Kubikmeter Beton und Asphalt werden dazu abgeräumt.
Hinzu kämen 150 Hektar für Gemeinschaftsflächen, wie Straßen, Plätze, bis zu 150 Spielplätze und 47 Kilometer Radwege. Langfristig sind außerdem bis zu 5.000 Wohnungen geplant. Allerdings gehe Lamda-Chef Athanassiou momentan von einem Bedarf von nur 750 Wohneinheiten aus. Die Gesamtinvestition werde sich auf rund zehn Milliarden Euro belaufen.
An den alten Flughafen werden noch drei Gebäude erinnern. Einmal das Ost-Terminal, das 1960 bis 1963 nach Plänen des finnischen Architekten Eero Saarinen (1910-1961) gebaut wurde. Als eines der wenigen Beispiele internationaler Architektur des 20. Jahrhunderts in Athen steht es unter Denkmalschutz. Außerdem sollen der Tower und einige der Hangars stehen bleiben.
(Griechenland Zeitung / ak)

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