Ein großangelegtes und sehr undurchsichtiges Verfahren des
Kraftstoffschmuggels hat in den letzten Jahren krakenförmig seine
Arme über Attika ausgebreitet. Verdächtigt werden mindestens 24
Personen, die Dieselöl von Schiffen im Hafen von Piräus gestohlen
haben. In einigen Fällen haben sie es dann wieder an die Reedereien
zurückverkauft. In den meisten Fällen allerdings wurde der
Schiffstreibstoff mit Benzin vermischt und über Tankstellen weiter
an die Endverbraucher verkauft. Bei den meisten der Verdächtigen
handelt es sich um Tankstellenbesitzer und Tankwagenfahrer.
genfahrer. Nach
den Erkenntnissen der Ermittler sind mindestens 12 Tankstellen in
diesen Ring involviert. Doch das dürften eher die kleinen Fische
sein. Denn zu den Verhafteten zählt auch der Vorsitzende des
Erdölunternehmens ETEKA Jorgos Spanos. Er ist gleichzeitig auch
Präsident des Fußballvereins Atromitos im West-Athener Vorort
Peristeri. Den Ermittlern zufolge gilt Spanos als Kopf des
Kraftstoffschmuggel-Rings. ETEKA wurde 1983 gegründet, um Schiffe
mit Treibstoff zu versorgen. Heute versorgt das Unternehmen auch
Haushalte mit Heizöl und es verfügt über 270 Tankstellen in ganz
Griechenland. Verhaftet wurden auch ein höherer Angestellter des
Umweltministeriums und ein Zollbeamter aus Piräus. Die beiden haben
gegen Bezahlung den Ring über bevorstehende Kontrollen bei den
Schiffen, die ETEKA versorgt, informiert. Ihnen wird Mitarbeit bzw.
Gründung einer kriminellen Organisation, Geldwäsche und Korruption
vorgeworfen. Sie müssen Gruppenweise bis Montag ihre Aussage zu
Protokoll geben. In den letzten beiden Jahren soll der Ring 4,5
Millionen Liter Treibstoff geschmuggelt haben. Die Einnahmen, die
der griechische Staat dadurch verlor, belaufen sich auf 3,5
Millionen Euro. Die Behörden gehen davon aus, dass dieser Ring
wesentlich größer ist, als bisher ermittelt werden konnte.
(Griechen Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
(Griechen Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)